• 05.12.2008 16:04

  • von Pete Fink

Mosley: "Das ist ein Weckruf"

FIA-Präsident Max Mosley erneuerte seine Forderung nach einer massiven Kostenreduktion - "Wir benötigen eine radikale Revision der ganzen Sache"

(Motorsport-Total.com) - Für FIA-Präsident Max Mosley kam die Nachricht vom Formel-1-Ausstieg Hondas nicht völlig unerwartet. "Ich hatte schon einige Zeit damit gerechnet, dass sich einer der großen Hersteller zurückziehen wird", erklärte Mosley am Freitag vor Journalisten.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley will die Budgets bis 2010 um 80 Prozent zusammenkürzen

Seine Begründung ist natürlich die Kostenspirale, die er als "völlig außer Kontrolle geraten" bezeichnete. Trotzdem habe er keine Kenntnis davon, dass sich ein anderer Hersteller dem Beispiel Hondas anschließen wolle. "Aber solange wir den Direktoren der großen Firmen nicht demonstrieren können, dass wir die Kosten senken, zweifle ich nicht daran, dass sie eine Diskussion über eine solche Möglichkeit beginnen werden."#w1#

Dementsprechend bezeichnete Mosley die Honda-Entscheidung als einen Weckruf, und stellte ein schnelles Treffen mit der Herstellervereinigung FOTA in Aussicht: "Ich hoffe auf ein Meeting mit allen FOTA-Teams in den nächsten Tagen. Es darf nun keinen Zweifel mehr an der Dringlichkeit dessen geben."

Verständlich, denn nun gilt es in erster Linie zu verhindern, dass sich das Startfeld der Formel 1 noch weiter verkleinern wird. Mosley will seinen Einheitsmotor aus dem Hause Cosworth auch in diesem Zusammenhang verstanden wissen: "Deswegen haben wir heute diesen Brief herausgegeben, denn wir wollen für den Notfall einen Motor und Getriebe anbieten können."

Kostenreduktion bringt Herstellerinteresse

Seine zentrale Aussage: "In einer Detailbetrachtung ist es der völlige Wahnsinn, was aktuell geschieht. Irrsinnige Summen an Geld werden dazu verwendet, um sich einen winzigen Vorteil zu verschaffen. Und genau dieses müssen wir stoppen. Wir können das verändern und niemand wird es bemerken."

"Wir können das verändern und niemand wird es bemerken." Max Mosley

Aber auch Mosley musste zugeben, dass das Thema Kosteneinsparungen für die kommende Saison 2009 ein schwieriges Pflaster ist. Die FOTA habe zwar bereits einige Schritte unternommen, "aber massive Reduktionen kann es erst 2010 geben - und zuerst müssen wir 2009 überstehen."

Dann sollten jedoch gewaltige Einschnitte unter anderem in den Bereichen Getriebe, Windkanäle und Aerodynamik kommen: "Wir benötigen eine radikale Revision der ganzen Sache", forderte Mosley. "Unsere Kosteneinsparungen dürfen sich nicht im Bereich von 10 oder 20 Prozent bewegen, sondern sie müssen 10 oder 20 Prozent von dem ausmachen, was sie jetzt sind."

Mit anderen Worten: Mosley will 2010 Budgets schaffen, die eine Einsparung von etwa 80 Prozent und mehr betragen. Dann, so sein Gedankengang, würden sich auch wieder andere Konzerne für die Formel 1 interessieren. "Ich glaube, es gibt mindestens zwei Hersteller, die schon länger in der Formel 1 mitmachen würden, wenn die Kostensituation nicht so eklatant wäre." Namen nannte Mosley natürlich keine.

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