• 05.12.2008 16:11

  • von Thomas Straka/sid

Kommentar: Vollbremsung in der Formel 1

'SID'-Redakteur Thomas Straka kommentiert den Formel-1-Ausstieg von Honda und die Konsquenzen, die die Königklasse ziehen muss

(Motorsport-Total.com/sid) - Noch ist es nicht der Super-GAU für die Formel 1. Ein echter Warnschuss ist der Rückzug von Honda aber schon, denn zum ersten Mal hat es nicht ein kleines Privatteam erwischt. Stattdessen hat der zweitgrößte japanische Automobilkonzern, ein echter Global Player, eine Vollbremsung hingelegt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die Frage ist, wann die Formel 1 wieder Licht am Ende des Tunnels sieht

Sicher war der letzte Auslöser die weltweite Wirtschaftskrise, die auch die Automobilindustrie voll erwischt hat. Kurzarbeit, verlängerte Werksferien, Überproduktion und Absatzflaute sind auch bei den deutschen Autobauern zurzeit häufig gehörte Begriffe.#w1#

Die Formel 1 hatte allerdings schon vorher ein Problem mit ihrer Kostenstruktur. Die ständige Suche nach den letzten Zehntelsekunden und modernstem High Tech verschlingt zu viel Geld, die Einnahmen können nicht bei allen Teams die getätigten Ausgaben decken. Auch weil die Geldgeber bereits seit einiger Zeit zurückhaltender sind als früher. Honda beispielsweise hatte in den letzten Jahren keinen Hauptsponsor.

Also heißt das Motto auch in der Königsklasse: Sparen. Was sich sowohl die Rennställe und Hersteller in der Teamvereinigung FOTA als auch der Automobil-Weltverband FIA auf die Fahnen geschrieben haben. Das Problem dabei ist allerdings, dass sich diese beiden Lager mit ihren Vorstellungen bislang selten einig waren.

So hätte man sicher längst durch sinnvolle Beschränkungen der alten Zehnzylinder-Motoren deren Laufzeit verlängern und damit die Kosten senken können. Die FIA mit Max Mosley an der Spitze drückte jedoch ein neues, langfristig vielleicht billigeres Motorenregelment mit Achtzylinder-Triebwerken durch, das wieder immense Kosten für Entwicklung und Umstellung verursachte.

Beide Lager müssten angesichts der zugespitzten Situation endlich miteinander anstatt gegeneinander arbeiten. Damit die Formel 1 mit ihrer Vollbremsung den großen Crash vermeiden kann.