• 15.02.2005 14:09

  • von Fabian Hust

Mosley: 815.000 Euro "Kopfgeld" auf Schummler

Um das Verbot der Teamorder noch besser kontrollieren zu können, möchte der Automobilweltverband angeblich ein "Kopfgeld" aussetzen

(Motorsport-Total.com) - Nach der mehr als auffälligen Teamorder des Ferrari-Teams beim Großen Preis von Österreich 2002, als Rubens Barrichello Teamkollege Michael Schumacher wenige Meter vor dem Ziel nach Aufforderung von Ferrari-Rennleiter Jean Todt ("Let Michael pass for the championship") den Sieg schenkte, hat der Automobilweltverband FIA den Einsatz einer Stallorder in der Formel 1 per Reglement untersagt.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Mosley warnt: Wenn die Teams funken kann die FIA mithören

FIA-Boss Max Mosley gibt jedoch zu, dass die Überwachung eine "sehr schwierige" Angelegenheit ist: "Es wäre unrealistisch vorzugeben, dass Teams nicht etwas auf eine Art und Weise tun können, sodass es schwierig zu beweisen ist", so der Brite gegenüber der 'News of the World'. Die Rennleitung kann jedoch jedem Verdachtsmoment nachgehen und den Boxenfunk der Teams abhören, die aber natürlich bei Bedarf verschlüsselte Nachrichten übermitteln könnten.

Um Vergehen gegen das Verbot besser aufdecken zu können, möchte Mosley nach Informationen des Blattes ein "Kopfgeld" aussetzen. Sachdienliche Hinweise, die einen "Schummler" überführen, sollen mit umgerechnet rund 815.000 Euro belohnt werden. Schon Anfang der vorletzten Saison gab es Gerüchte um ein solches Kopfgeld, damals ging es um das Verbot der elektronischen Fahrhilfen, das dann doch noch gekippt wurde.#w1#

Laut Mosley konnte man bei der Überwachung des Boxenfunks bereits erste Erfolge erzielen: "Wir haben einen bestimmten Teammanager dabei erwischt, wie er vergangenes Jahr über den Boxenfunk sprach, als es einen schweren Unfall in Monaco gab. Er sagte zu seinem Fahrer, dass er mit Vollgas fahren soll, als das Safety Car auf der Strecke war und gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Ich erklärte ihm anschließend, dass falls etwas passiert wäre, wir alles von ihm Gesagte aufgezeichnet gehabt hätten."