• 12.09.2006 15:44

  • von Fabian Hust

Monza-Streckenbetreiber wehren sich gegen 'GPDA'-Kritik

An der italienischen Rennstrecke findet man die öffentliche Kritik der Fahrer nicht gerechtfertigt - Surer und Ecclestone stimmen dem zu

(Motorsport-Total.com) - Wie angekündigt hat die Fahrervereinigung 'GPDA' am Montag via Pressemitteilung ihre Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig zeigte man sich verärgert über den Offiziellen der Strecke, der zunächst einem Treffen mit der 'GPDA' zugestimmt hatte, um es dann kurzfristig abzusagen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone: Die Fahrer sollten Monza nicht kritisieren

Grundsätzlich geht es den Fahrern darum, die Auslaufzonen an der Strecke zu vergrößern, um die Aufprallgeschwindigkeit zu reduzieren und das Verletzungsrisiko damit zu senken. Zudem forderte man dazu auf, die Kiesbetten durch Auslaufzonen aus Asphalt zu ersetzen, da diese die Autos effektiver verzögern können.#w1#

Kritisch äußerte man sich über die bisher erfolgten Begründungen, dass es nicht genügend Geld gebe, um die notwendigen Umbaumaßnahmen durchzuführen, schließlich wurde erst kürzlich mehr als die Hälfte der Strecke neu asphaltiert. Die Fahrer kämpfen bereits seit einigen Jahren vergeblich und wandten sich deshalb an die Öffentlichkeit, um den Druck auf die Streckenbetreiber zu erhöhen.

Diese haben sich am Dienstag nun zu Wort gemeldet und ihrerseits in einem Interview mit der 'Gazzetta dello Sport' ihr Vorgehen verteidigt: "Ich ging nicht zu dem Treffen, da ich anderweitig beschäftigt war, aber wenn sie mir gesagt hätten, dass es Probleme mit dem Kurs gibt, dann wäre ich sofort dort hin gegangen", so Enrico Ferrari. "Ich dachte, dass dies eine formale Einladung war, um uns für die erledigte Arbeit zu danken..."

Der Technische Direktor der Rennstrecke, Giorgio Beghella Bartoli, erklärte, dass man im Vorfeld des Rennens alle vom Automobilweltverband FIA geforderten Umbaumaßnahmen durchgeführt hatte: "Unsere Gesprächspartner sind nicht die Fahrer sondern die FIA und wir haben immer alles getan, was man angefragt hatte". Den neuen Asphalt verlegte man freiwillig: "Wir haben die Strecke neu asphaltiert, da der Asphalt nun zwölf Jahre alt ist und abgenutzt war."

Ohne Frage genügt die Rennstrecke von Monza allen Sicherheitsauflagen und einige Formel-1-Experten können die Aufregung der Fahrer nicht verstehen: "Jetzt sind die Autos durch die V8-Motoren rund 20 Kilometer pro Stunde langsamer geworden, dennoch beschweren sich die Fahrer, obwohl weder die Strecke noch die Autos unsicherer geworden sind", so 'F1Total.com'-Experte Marc Surer.

Natürlich haben die Fahrer recht, wenn sie sagen, dass die Sicherheit an der Strecke verbesserungswürdig ist, doch nach Meinung von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schießt die 'GPDA' derzeit etwas über ihr Ziel hinaus: "Die Fahrer sollten mit der FIA und nicht mit der Presse sprechen. Und sie sollten Monza in Ruhe lassen, denn sie haben immer jeder Anfrage respektiert."