• 31.08.2005 14:16

Monza: Räikkönen, Alonso - oder doch Schumacher?

Der Kampf um den WM-Titel spitzt sich zu - Monza läutet am kommenden Sonntag die entscheidende Phase der Saison 2005 ein

(Motorsport-Total.com/sid) - Für Michael Schumacher wird das Ferrari-Heimspiel in Monza auch zum Grand Prix der Ehre. Im ersten Rennen nach dem Ende der Wechselaffäre will der siebenfache Weltmeister die zuletzt bitter enttäuschten Tifosi wieder versöhnen. Der 36-Jährige baut aber im Angesicht einer neuen Blamage fast entschuldigend vor: "Wir kommen mit leeren Händen, sind aber noch mit genauso viel Herz und Engagement dabei wie in den Jahren zuvor. Heißt es nicht auch, erst in schwierigen Zeiten erkennt man den wahren Anhänger?", sagte Schumacher vor dem Grand Prix von Italien.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen

Fernando Alonso und Kimi Räikkönen: Wer wird in Italien die Nase vorn haben?

Sehr zur Freude der Ferraristi sind alle Gerüchte über einen angeblichen Wechsel des Weltmeisters zu McLaren-Mercedes vorerst vom Tisch. Allerdings will Schumacher erst zwischen März und April 2006 über seine Zukunft entscheiden. Ein Wechsel zur Scuderia und der Tausch mit Schumacher scheint momentan für "Silberpfeil"-Pilot Kimi Räikkönen kein Thema. Vielmehr liebäugelt der Finne nach souveränen Siegen zuletzt in Istanbul und Budapest und trotz eines 24-Punkte-Rückstandes auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso weiter mit dem WM-Titel.#w1#

"Fahrer- und Konstrukteurs-WM sind noch offen", sagte "Iceman" Räikkönen gewohnt cool und kündigte Renault-Fahrer Alonso für die letzten fünf WM-Läufe einen heißen Tanz an: "Wir können gewinnen, und ich will gewinnen. Dafür kämpfe ich bis zum Schluss." Für Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck hat Räikkönen sogar die bessere Ausgangsposition: "Man ist immer besser der Fuchs als der Hase. Alonso hat bereits gezeigt, dass er Fehler macht." Dem 23-Jährigen würden selbst bei fünf Siegen Räikkönens beispielsweise zwei dritte Plätze und drei vierte Ränge zum ersten WM-Titelgewinn eines Spaniers in der Formel-1-Geschichte reichen.

Ungeachtet dessen bläst auch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh zur Schlussattacke: "Wir haben nicht aufgegeben. Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum wir in den letzten Rennen nicht lauter Doppelsiege einfahren sollten", sagte der Brite - wohl wissend, dass bislang kein Finne in Italien je einen Grand Prix gewonnen hat. Die markigen Worte untermauerten Räikkönen und sein Teamkollege Juan-Pablo Montoya bei Tests auf der Highspeedstrecke von Monza mit Bestzeiten. Montoya pulverisierte in der vergangenen Woche sogar den Topspeed-Weltrekord und flog im Silberpfeil mit 372,2 km/h über die Start- und Zielgerade.

Der neue McLaren-Mercedes ist nicht nur schnell, sondern nach einigen Pannen endlich auch zuverlässiger geworden: "Wir haben bei den Tests 1.200 Kilometer mit einem Motor bei extremster Belastung absolviert", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Seit dem fünften Rennen hat keiner mehr Punkte gewonnen als wir." Von den Psychotricks der Rivalen will sich Alonso, der bislang einen Saisonsieg mehr als Räikkönen auf dem Konto hat, nicht verunsichern lassen: "Solange wir die Rennen beenden, ist alles okay", sagte "Fernando I." betont gelassen. Dagegen kann es für das BMW WilliamsF1 Team nach zuletzt fünf Rennen mit nur fünf WM-Punkten eigentlich nur besser werden: "Monza ist die Motorenstrecke schlechthin und für BMW ein besonderer Grand Prix", sagte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen.