• 12.09.2002 13:41

  • von Marcus Kollmann

Monza: Modifizierungen sorgen für Diskussionen

Einige Piloten haben bereits erklärt, dass sie die veränderten Auslaufzonen der Schikanen als gefährlich einstufen

(Motorsport-Total.com) - Sieht man einmal von den Testfahrten in der letzten Woche ab, so haben die Formel-1-Piloten in Monza im Rahmen des Italien-Grand Prix noch keine einzige Runde gefahren, schließlich beginnt das Rennwochenende erst morgen, pünktlich um 11 Uhr und erst dann wenn die Ampel in der Boxengasse von Rot auf Grün umspringt. Schon jetzt aber dringt Kritik aus dem Fahrerlager hinsichtlich der Modifikationen an der italienischen Traditionsrennstrecke an die Öffentlichkeit.

Titel-Bild zur News: Monza-Schikane

Die erste Schikane in Monza sorgt immer für Schlagzeilen und Diskussionen

Der Veranstalter des Grand Prix hat nach den Ereignissen in den letzten Jahren nämlich erneut die Auslaufzonen in der Rettifilio-Schikane modifiziert. Dort müssen die Fahrer kurz vorher aus einer Geschwindigkeit von über 340 Stundenkilometern abbremsen, um genau den Bremspunkt zu erwischen und optimal durch die erste Schikane zu kommen. Gelingt ihnen das nicht, so bleibt ihnen entweder die Möglichkeit irgendwie durch die Rettifilio - wo man je nach Getriebeabstimmung im ersten oder zweiten Gang maximal 70 Stundenkilometer schnell ist - zu fahren, oder aber den Notausgang zu benutzen. Und genau an diesem gibt es derzeit Kritik.

Die bisher verwendeten Barrieren, wodurch die Fahrer zum Slalomfahren und Verlangsamen gezwungen wurden, und sich dadurch keinen Vorteil gegenüber ihren der Ideallinie folgenden Kollegen verschaffen konnten, sind nun anscheinend durch neuartige "Buckel" ersetzt worden.

"Das ist ziemlich dämlich. Ich bin nie darüber gefahren, doch wenn man rutscht und einen trifft, dann wird man direkt in die Streckenbegrenzung gedrückt", zitiert das Fachmagazin 'Autosport' BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya. Auch McLarens David Coulthard, letzte Woche ebenfalls bei den Testfahrten in Monza vor Ort, findet die neuen Barrieren gefährlich: "Sie scheinen zu nahe beisammen zu sein. Ich habe schon immer geglaubt, dass man für einen Fehler in Form einer Zeitstrafe bezahlen sollte, nicht jedoch in der Form, dass man sich das Auto beschädigt. Ich hoffe, dass die Organisatoren da noch Veränderungen vornehmen."

Ob die Veranstalter des Rennens auf die seit den Testfahrten in der letzten Woche bekannte Kritik seitens der Piloten inzwischen reagiert haben, ist momentan noch nicht bekannt.

Dass die Fahrer in Sachen Sicherheit zusammenhalten und etwas zu sagen haben, bewiesen sie zuletzt beim Belgien-Grand Prix, als ein auf dem Asphalt aufgetragenes Werbelogo entfernt werden musste.

Die Piloten hatten argumentiert, dass auf Grund der Möglichkeit von Regen die Gefahr bestünde, dass man auf der großflächigen Werbefläche plötzlich den bei Regen ohnehin kaum vorhandenen Grip ganz verlieren und somit Unfälle riskieren würde.