Montoya: "Warum sollte ich Ralf anrufen?"

Obwohl Ralf Schumacher nach wie vor verletzt ist, hat ihm Juan-Pablo Montoya noch keine Genesungswünsche übermittelt

(Motorsport-Total.com) - Seit seinem schweren Unfall in Indianapolis ist Ralf Schumacher außer Gefecht gesetzt, doch während er von allen Seiten Genesungswünsche übermittelt bekommt, kann er dies von seinem Teamkollegen nicht erwarten. Juan-Pablo Montoya sieht dafür keinen Grund, wie er gestern in London klar machte.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya und Conny

Sieht keinen Grund, warum er Ralf Schumacher anrufen sollte: Montoya

"Ich habe ihn seit dem Unfall nicht angerufen", verneinte der temperamentvolle Kolumbianer die Frage eines Journalisten. "Ich habe ja nicht einmal seine Nummer und habe auch nicht vor, sie herauszufinden. Vielleicht bringe ich jemanden dazu, ihm von mir auszurichten, dass ich hoffe, dass es ihm gut geht. Was sollte ich ihn fragen, wenn ich ihn anrufe? Ob es weh getan hat? Ob es ihn ärgert, dass das Auto schnell ist und ich Rennen fahre, während er zuschauen muss? Sicher nicht."#w1#

Der BMW-Williams-Pilot erklärte anschließend, er habe zwar nie ein freundschaftliches Verhältnis zu Schumacher gehabt, aber im Gegensatz zu den Darstellungen der Presse sei er immer gut mit dem reservierten Deutschen ausgekommen, aber "Ralf und ich haben nichts gemeinsam. Ich könnte nicht mit ihm in ein Restaurant gehen und quatschen. Dasselbe ist es mit dem Anrufen - ich wüsste ganz einfach nicht, was ich ihm sagen sollte."

Überhaupt sei es in der Formel 1 schwierig, Freunde zu haben, fuhr Montoya fort. Er selbst habe nur zu Rubens Barrichello ein recht gutes privates Verhältnis: "Rubens ist mein einziger Freund in der Formel 1. Ich kenne ihn, seit er 1985 ein Rennen gegen meinen Vater gefahren ist. Ich mag ihn sehr, er ist ein großartiger Kerl." Selbst die umstrittene Kollision von Indianapolis im vergangenen Jahr nimmt Montoya Barrichello nicht mehr übel.

Überhaupt war Montoyas Pressekonferenz im Spielwarenladen Hamley's gestern in London für Journalisten eine wahre Freude: Der Kolumbianer äußerte sich gewohnt unverblümt zu allen wichtigen Themen, wich keiner Frage aus und kritisierte selbst das Williams-Team öffentlich. Im Gegensatz zu vielen anderen PR-Marionetten hat Montoya nämlich seinen Schnabel noch so, wie er ihm als kleiner Junge in Bogota gewachsen ist...