Montoya: Von nichts kommt eben nichts
Juan-Pablo Montoya vermisst die notwendigen Fortschritte bei seinem Team, um näher an Ferrari herankommen zu können
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr lag Juan-Pablo Montoya bis zum vorletzten Rennen noch im Kampf um den WM-Titel, in diesem Jahr ist der Kolumbianer mit 29 WM-Punkten und dem sechsten Rang schon aus dem Rennen, denn Schumacher hat bei noch verbleibenden sieben Rennen 71 WM-Punkte Vorsprung - der Kolumbianer hat also nicht einmal mehr mathematische Titelchancen.

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Montoya glaubt nicht an einen Sieg in Hockenheim
Die Bilanz der letzten Rennen ist bitter: Das letzte Mal stand der BMW-Willams-Pilot Ende April als Dritter auf dem Podium, den letzten Sieg feierte er am 3. August 2003 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring. Hier fuhr der 28-Jährige auch seine Pole Position ein. Dass er diese Erfolge kommendes Wochenende wiederholen kann, glaubt Montoya nicht: "Ich denke, dass es wie zuletzt laufen wird..." In Silverstone belegte Montoya im Qualifying Rang sieben und im Rennen den fünften Platz.#w1#
Dass es derzeit bei den Weiß-Blauen überhaupt nicht laufen will, wundert Montoya nicht, wie er zugibt. Das letzte Erfolgserlebnis hatte das Team in Kanada, als Ralf Schumacher sich die Pole Position holte und das Rennen lange Zeit anführte. Doch dann ging es rapide bergab. Beide Fahrer wurden disqualifiziert, in Indianapolis verunglückte Schumacher schwer, Montoya wurde erneut disqualifiziert.
Ersatzfahrer Marc Gené erbrachte nicht die erwünschte Leistung, Montoya verrannte sich ohne seinen "echten" Teamkollegen im Setup-Dickicht. Nun setzt das Team Antonio Pizzonia in das Auto, parallel wird mit Nick Heidfeld weiterverhandelt und es ist ungewiss, ob Ralf Schumacher noch einmal zurückkehrt.
Zudem hat das Team mit Sam Michael seit wenigen Wochen einen neuen Technischen Direktor. Dann wäre da noch das Wissen, dass beide Fahrer das Team Ende der Saison verlassen werden. Man muss kein Formel-1-Experte sein, um zu wissen, dass so viel Unruhe keine absolute Spitzenarbeit ermöglicht.
In Silverstone war das Auto laut Montoya "ziemlich trickreich zu fahren. Ich wäre beinahe wie Trulli gecrasht, ich verlor in der 'Bridge' das Heck. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich es unter Kontrolle halten konnte", so Montoya gegenüber 'Autosport'.
Dass Ferrari in dieser Saison schon zehn Rennen gewonnen hat, ist für Montoya "unglaublich aber nicht überraschend." Seinem Team wirft er vor, nicht genügend Fortschritte zu erzielen, auch wenn alle hart arbeiten würden: "Es werden keine Fortschritte gemacht, es gibt keine Entwicklung. Wenn es nichts gibt, dann ist man einfach nicht schnell genug."

