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  • 15.05.2002 13:24

Montoya: Regeln sollten enger gefasst werden

JPM erklärt warum er momentan nicht Weltmeister werden kann, die Situation mit einem "neuen Auto" bald aber anders aussehen könnte

(Motorsport-Total.com/dpa) - Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya hat sich dafür ausgesprochen, die Formel-1-Regeln zur Stallorder für Rennfahrer enger zu fassen. Sie sollten "ein bisschen klarer aussagen, was erlaubt ist und was nicht", sagte Montoya am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Monte Carlo. Dort war der 26 Jahre alte BMW-Williams-Pilot zum Laureus-Preisträger in der Kategorie "Newcomer des Jahres" gewählt worden. Montoya liegt in der gegenwärtigen WM-Wertung hinter dem zum Weltsportler des Jahres gekürten Michael Schumacher auf dem zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya sieht im Moment keine Chancen Weltmeister zu werden

Wegen der umstrittenen Stallorder, die Ferrari-Pilot Schumacher am vergangenen Sonntag beim Großen Preis von Österreich zum Sieger über den Brasilianer Rubens Barrichello gemacht hatte, müssen sich die beiden Fahrer zusammen mit ihrem italienischen Rennstall am 26. Juni vor dem Weltverband FIA verantworten. Dessen Regeln lassen eine Stallorder in vage beschriebenen Grenzen zu. Deshalb ist unklar, ob das Ferrari-Manöver von Spielberg eine Bestrafung nach sich ziehen wird.

Die Stallorder habe "mehr das Image von Ferrari beschädigt als das der Formel 1. Michael hatte nicht viel damit zu tun, weil er von der Teamorder überrascht worden ist", sagte Montoya. Solange es eine Order gebe, "werden sie es tun". Zu der Frage, wie er in Spielberg an Stelle von Schumacher auf die Ferrari-Anordnung reagiert hätte, sagte der Kolumbianer: "Das hängt von der Position ab. Michael hat es
getan. Doch die Art und Weise, wie sie es am Sonntag gemacht haben, war zu offensichtlich."

Montoya bezeichnete Schumacher als "den gegenwärtig besten Fahrer im besten Auto". "Im Augenblick" glaube er nicht daran, Weltmeister werden zu können. Siege seien schwer möglich. Doch das könne sich mit Veränderungen am BMW-Williams ändern. "Der neue Wagen wird die Sache zu Ferrari enger machen", sagte Montoya. Nach sechs von 17 Rennen der Saison liegt er mit einem Rückstand von 27 Punkten hinter dem Titelverteidiger aus Kerpen.