Montoya nimmt verpasste Chance gelassen hin

Die verpasste Chance auf den Sieg in Melbourne nahm BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya relativ gelassen hin

(Motorsport-Total.com) - Den verschenkten Sieg beim Grand Prix von Australien, in dem er wenige Runden vor Schluss sicher in Führung lag, ehe er sich drehte, nahm Juan-Pablo Montoya erstaunlich gelassen hin, wie er im Nachhinein betonte. Offenbar hat er sich damit abgefunden, dass Fehler im Rennsport passieren können.

Titel-Bild zur News: Podium in Melbourne 2003

Montoya in Melbourne: Trotz des Drehers wurde er noch guter Zweiter

"Ja, es ist ein bisschen frustrierend, aber Kimi ging es genauso", wird der Kolumbianer derzeit von der britischen Presse zitiert. "Er hätte das Rennen auch gewinnen können. Umgekehrt kannst du alles daran setzen, einen Fehler zu machen, wenn es dein Rennen ist ? und sie werden nicht passieren. So ist das eben im Motorsport." In Melbourne habe es eben einfach nicht gepasst, "das Auto war sogar schwer auf der Strecke zu halten."

Das Rennen war für Montoya völlig unberechenbar: Gehörte die Anfangsphase den Ferraris, so setzte er sich zu Rennmitte gewaltig in Szene, ehe auf einmal Kimi Räikkönen wie der sichere Sieger aussah. Nach dessen Durchfahrstrafe roch es dann wieder nach Michael Schumacher, der dann allerdings technische Probleme hatte. Plötzlich führte erneut Montoya, doch nach seinem Dreher fuhr David Coulthard den Sieg nach Hause.

"Er ist in der zweiten Runde hereingekommen", philosophierte Montoya über den Schotten, "und normalerweise hat man in einem Rennen, in dem man in der zweiten Runde an die Box muss, keine Chance mehr. Vor dem ersten Safety-Car hatte ich eine ziemlich solide Führung. Wenn das Rennen so geblieben wäre, wäre es möglicherweise ganz anders gelaufen, aber das Wort 'wäre' zählt im Grand-Prix-Sport eben nicht."

Was jedoch sehr wohl ein wenig am Kolumbianer zu nagen scheint, ist die Tatsache, dass ihm der Dreher erst auf trockener Strecke passierte, nicht schon in der schwierigen Anfangsphase: "Zwischen dem Ende des ersten Sektors und dem Beginn des zweiten war es am schlimmsten, weil es unter den Bäumen noch nass war. Auf Regenreifen bin ich von einer Seite auf die andere gerutscht. In der ersten Runde wäre ich fast abgeflogen. Umso frustrierender, dass mir erst ein Fehler unterlaufen ist, als nur noch zehn Runden zu fahren waren."