• 17.02.2004 10:05

  • von Fabian Hust

Montoya: Magny-Cours kein Auslöser für Teamwechsel

Juan-Pablo Montoya teilt nicht die Ansicht von Patrick Head, wonach der "Zoff" in Magny-Cours seinen Teamwechsel ausgelöst hat

(Motorsport-Total.com) - Mit überraschend offenen Worten hat Patrick Head, Technischer Direktor des BMW-Williams-Teams, dieser Tage verraten, wie sehr sich Juan-Pablo Montoya beim Großen Preis von Frankreich über die angeblich bevorzugte Behandlung seines Teamkollegen aufgeregt hatte.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya und McLaren-Teamchef Ron Dennis

Juan-Pablo Montoya im Gespräch mit seinem zukünften Chef Ron Dennis

Zehn Minuten lang soll der Kolumbianer während des Rennens das Team über Funk aufs Übelste beschimpft haben. Hinzu kam, dass Montoya augenscheinlich absichtlich vom Gas ging und mit einem gebührenden Abstand auf Teamkollege Schumacher ins Ziel rollte.#w1#

Doch nach Aussage des 28-Jährigen gibt es andere Gründe für die Tatsache, dass er 2005 zu McLaren-Mercedes wechselt, obwohl im Moment die Weiß-Blauen das bessere Paket zu haben scheinen. Demnach sei der Vorfall in Magny-Cours nicht der einzige Grund gewesen: "Ich war wütend aber das ist nicht der Grund, warum ich gehe. Es waren viele Dinge, um ehrlich zu sein", so Montoya gegenüber 'GMM'.

Stattdessen habe er ein "Gefühl im Bauch", wonach er bei den "Silbernen" seine Ziele in der Formel 1 erreichen kann: "Ich glaube, dass ich mich einfach durch den Wechsel in ein anderes Team und durch die Arbeit mit neuen Leuten weiterentwickeln kann. Daran glaube ich wirklich."

Experten bezweifeln jedoch, ob sich Montoya damit einen Gefallen tut. Denn was Ralf Schumacher bei Williams nach Ansicht Montoyas höchstens in harmloser Form ist, ist Kimi Räikkönen bei McLaren-Mercedes definitiv ? der "Liebling" des Teamchefs.

Trotz aller Wechselgründe, zu denen sich Juan-Pablo Montoya nicht näher äußert, fühlt sich Montoya von seinem jetzigen Team nicht ungerecht oder schlecht behandelt. Angeblich war "JPM" unter anderem auch unzufrieden darüber, dass sein Teamkollege ein höheres Gehalt erhält.

"Frank war wirklich gut zu mir. Jeder hat mich sehr gut behandelt." Immerhin war Montoya Ende der Saison vier Jahre bei den "Weiß-Blauen". Für Formel-1-Verhältnisse ist dies eine beachtlich lange Zeit.