• 15.06.2003 23:17

Montoya: "Ich habe den Sieg verschenkt"

Der Kolumbianer im Interview über seinen Dreher der ihn den möglichen Sieg kostete und seine Probleme während des Rennes

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, alles sah sehr gut für dich aus, doch dann hattest du gleich zu Rennbeginn den Dreher direkt vor Michael..."
Juan-Pablo Montoya: "Stimmt. Ich war zu nahe an Ralf gewesen, bremste und hatte nur sehr wenig Abtrieb. Ich habe einfach zu spät gebremst und bin quer gekommen und habe auch im Rennen die Schikane ein paar Mal verpasst. Ich konnte einfach nicht dort bremsen wo ich es wollte und jedes Mal wenn ich bremste wo ich war, habe ich die Schikane nur knapp bekommen. Ich bin einfach quer gekommen und habe das Auto verloren. Es fahr mein Fehler, doch es ist großartig, dass alle bei BMW und Williams diesen fantastischen Job für mich getan haben. Sie haben mir ein gutes Auto gegeben und ich war in der Lage wieder aufzuschließen. Nach dem Dreher war ich auf Platz 6 zurückgefallen und jetzt bin ich Dritter, was wirklich gut ist."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) auf dem Podium

Montoya jubelte auch über Platz 3, hätte aber ohne Dreher gewinnen können

Frage: "Es sah so aus als ob dich das Problem mit deinem Spiegel nicht im Geringsten eingebremst hast..."
Montoya: "Nein, aber es hat mich schon gestört. Vor allem als er in meinem Cockpit war. Ich hatte ihn auf einmal an meiner Hand und dachte, nanu, was ist das, und ab und zu flog mir das Ding auch vor meinem Gesicht herum. Sehr interessant..."

Frage: "Zumindest musstest du den Spiegel ja in den letzten Runden nicht benutzen um nach Fernando Alonso zu schauen."
Montoya: "Genau. Ich wurde auch darüber informiert, dass Fernando zwei Sekunden hinter mir war und sagte mir dann oh und sah es dann auch. Allerdings wusste ich von meinem Überholmanöver gegen ihn schon, dass sie viel zu viel Abtrieb hatten und er keine Chance haben würde uns auf der Geraden zu überholen."

Frage: "Du hast Alonso ja gleich zu Rennbeginn überholt. Wie einfach und vor allem wie wichtig war das?"
Montoya: "Nun, ich vermasselte es erst in der Schikane und deshalb konnten Alonso und ich glaube noch ein anderes Auto, meiner Meinung nach war es Webber, an mir vorbei. Ehrlich gesagt habe ich die beiden dann aber ziemlich schnell wieder hinter mir gelassen. Alonso hatte eine sehr gute Traktion, denn ich glaube sie hatten viel Abtrieb, doch aus irgendeinem Grund hat er sehr früh in die Haarnadelkurven hineingebremst. Ich wusste, dass er einen Überholversuch meinerseits auf der Geraden erwartet, weshalb ich ihn mir einfach beim Bremsen geschnappt habe. Er hat einfach etwas zu früh gebremst und das war meine Chance."

Frage: "Hattest du im weiteren Verlauf des Rennens Probleme?"
Montoya: "Ich habe ein wenig beim Bremsen zu kämpfen gehabt und das Auto war in den Kurven, insbesondere beim Hineinfahren in die Schikane instabil. Ich habe die Schikane zwei Mal verpasst. Als man mir dann mitteilte, dass ich die Schikane nicht noch einmal verpassen darf, musste ich bremsen. Ich konnte dann nach dem 100 Meter-Schild bremsen und hatte kein Problem die Schikane zu bekommen. Manchmal hatte ich aber Schwierigkeiten beim Herunterschalten. Gelegentlich funktionierte das nämlich nicht und ich konnte das Auto nicht schnell genug abbremsen und manchmal funktionierte es. Das war schon ein kleiner Alptraum."

Frage: "Wie lange hast du dich damit herumschlagen müssen?"
Montoya: "Hmm, 70 Runden lang!"

Frage: "Hatte das etwas mit deinem Dreher zu tun?"
Montoya: "Nein, es war ja schon vor dem Dreher und ich hatte das von Runde eins an."

Frage: "Juan, hat dich dein Dreher veranlasst deine Rennstrategie zu verändern?"
Montoya: "Nein, denn die Rennstrategie stand meiner Meinung nach schon ziemlich lange vor dem Start fest. Ich habe den ganzen Tag über wirklich viel Druck gemacht und 15 oder 18 Sekunden Rückstand aufgeholt. Ich denke, dass es mit diesem Wissen wirklich eine Enttäuschung ist Dritter geworden zu sein, denn ich hatte einmal mehr das Potenzial den Sieg zu holen und habe ihn selbst weggeworfen."

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