Montoya hat trotz des Frusts noch Ziele für 2004

Vor seinem Abschied zu den "Silberpfeilen" möchte Juan-Pablo Montoya noch Vierter in beiden Weltmeisterschaften werden

(Motorsport-Total.com) - Eine der großen Enttäuschungen der laufenden Saison war - natürlich auch bedingt durch das Material - Juan-Pablo Montoya. Der WM-Dritte von 2003 konnte mit dem FW26 nie wirklich um Siege mitfahren und wirkte daraufhin phasenweise recht lustlos, wofür er auch jede Menge Kritik einstecken musste. Dennoch hat er noch Ziele für die letzten beiden Rennen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya und Michael Schumacher

Montoya glaubt, dass das schlechte Jahr 2004 nicht seine Schuld ist

Bevor er zu den "Silberpfeilen" wechselt, will er einerseits im Dreikampf um Platz vier in der Fahrerwertung als Sieger hervorgehen - momentan beträgt sein Rückstand auf Fernando Alonso vier Punkte, während Jarno Trulli, nunmehr ja bei Toyota, genauso viele Zähler am Konto hat wie er selbst. Bei den Konstrukteuren hat BMW-Williams indes sechs Punkte Vorsprung auf Montoyas künftiges Team, McLaren-Mercedes.#w1#

"Irgendwie möchte ich gerne vor McLaren bleiben und am liebsten auch Alonso schlagen", sagte der 29-Jährige in Suzuka. "Das wird jedoch schwierig, denn früher haben wir locker acht, zehn oder sechs Punkte gesammelt, aber jetzt holen wir pro Rennen nur drei oder vier. Es sind noch zwei Rennen zu fahren und Fernando hat vier Punkte Vorsprung. Wenn er nicht ein Problem hat oder wir ein brillantes Rennen hinbekommen, wird das ziemlich schwierig."

Gegen Saisonende hin merkt man dem Kolumbianer noch stärker an, wie enttäuscht er über die fehlende Konkurrenzfähigkeit seines FW26 ist. Noch bei den Wintertests sah es so aus, als könne BMW-Williams um den WM-Titel mitfahren, doch schon nach wenigen Rennen stellte sich Ernüchterung ein. Im Gegensatz zum Vorjahr schaffte man auch während der Saison nicht die große Wende, obwohl die "Hammerhai"-Nase im Sommer guten Mutes zur Schlachtbank getragen wurde.

"Von der Performance her war nicht viel mehr drin", seufzte Montoya. "Ich bin recht zufrieden damit, wie ich gefahren bin. Es gab ein paar gute Rennen, bei denen ich mir die Seele aus dem Leib fahren konnte, bei denen das das Auto auch zugelassen hat. Aber es ist frustrierend, denn du willst gewinnen, kannst aber nicht, obwohl du weißt, dass du dazu in der Lage wärst, weil du ja früher schon einmal gewonnen hast."

Im Moment sei Platz fünf "in etwa das, wo wir stehen" - und das genügt seinen Ansprüchen natürlich nicht. Die Schuld dafür sieht er aber eindeutig beim Team: "Wenn du selbst das Problem bist, kannst du daran arbeiten, aber wenn dein Team schon Rennen gewonnen hat, du schon Rennen gewonnen hast, du knapp um eine Weltmeisterschaft mitfighten konntest, dann aber die Fahrer auf einmal um Welten hinten liegen - dann sagt das einiges aus."