• 25.09.2003 09:45

  • von Marcus Kollmann

Montezemolos Machtwort: Kein nachträglicher Protest

Der Ferrari-Präsident hat allen Spekulationen um eine Anfechtung früherer Ergebnisse den Wind aus den Segeln genommen

(Motorsport-Total.com) - Im Anschluss an Ferraris Protestaktion wegen angeblich zu breiter Vorderreifen bei den Michelin-Teams, sorgte der nicht auszuschließende nachträgliche Protest gegen frühere Rennergebnisse in dieser Saison für Aufregung. Aus Maranello war dazu bislang nur zu hören, dass man sich diese Möglichkeit genau überlegen wird.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo

di Montezemolo: "Wir wollen nur nach vorne schauen"

Luca di Montezemolo hat zwei Rennen vor Saisonende aber ein Machtwort gesprochen das generell für Erleichterung sorgen dürfte. Das italienische Team wird Artikel 179b des Sportlichen Reglements, der es ermöglicht gegen frühere Rennergebnisse zu protestieren, nicht in Anspruch nehmen.

"Wir werden die Vergangenheit ruhen lassen und wollen nur nach vorne schauen", erklärte der Ferrari-Präsident laut 'MOTORSPORT aktuell'. "Wir hätten nach dem Ungarn-Grand Prix eine Beschwerde bei der FIA einreichen können, doch das hätte der Meisterschaft geschadet. Das war der einzige Grund warum wir davon abgesehen haben", erläuterte di Montezemolo, warum man damals bezüglich der Michelin-Vorderreifen nicht protestierte sondern nur eine Anfrage an die Motorsportbehörde stellte.

Die Aufregung, die Ferraris Anfrage bei der FIA hinsichtlich der Interpretation der die Breite der Reifenauflagefläche zum Inhalt habenden Regel auslöste, kann der Italiener jedoch nicht verstehen. "Das ist eine absolut normale Vorgehensweise in der Formel 1. Alle Teams bitten die FIA regelmäßig um eine Erklärung bestimmter technischer Dinge."

Auch zum im Raume stehenden Rückzug Ferraris aus der Königsklasse machte di Montezemolo eine kurze Aussage. "Niemand weiß, ob Ferrari für immer in der Formel 1 bleiben wird. Wir werden aber so lange bleiben, so lange wir unser Engagement zur Erforschung von Spitzentechnologie nutzen können."

Sollten die Hersteller mit Bernie Ecclestone und den Banken über eine gerechtere Aufteilung der erwirtschafteten Einnahmen jedoch keine Übereinkunft erzielen, hat Ferrari bereits schon angekündigt ab 2008 in der Konkurrenzserie GPWC antreten zu wollen.