Montezemolo gekränkt: "Habe Dank von Ferrari erwartet"

Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo fühlt sich nach dem Börsengang seines ehemaligen Arbeitgebers nicht ausreichend gewürdigt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat seine Börsenpläne nach New York im Oktober 2014 Anfang dieses Jahres auch in Mailand vollzogen. Doch auch dieser wirtschaftliche Coup geht bei den Italienern nicht ohne eine gewisse Leidenschaft über die Bühne. Luca di Montezemolo fühlt sich bei den Erfolgsbilanzen unterpräsentiert. Der Ex-Ferrari-Präsident ist deswegen schon einmal in Clinch mit seinem Nachfolger Sergio Marchionne geraten.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo fühlt sich der Marke Ferrari noch immer verbunden Zoom

"Als Ferrari an die Börse ging, waren die Bilanzen ein Vermächtnis, das ich und meine Leute bereits vor 23 oder 24 Jahren geschaffen hatten", wird Montezemolo von der 'Financial Times' zitiert. "Da habe ich wenigstens mit einem kleinen Dankeschön von den Verantwortlichen gerechnet. Ich habe ja kein Geschenk erwartet, aber ein 'Danke' wäre nett gewesen."

Der passionierte Italiener fühlte sich schon in seinem Stolz gekränkt, als Nachfolger Marchionne bei der Amtsübergabe im Herbst 2014 mit der Umstrukturierung bei Ferrari begann und dabei Spitzen gegen die vorherige Führung fielen. Schließlich würden auch die massiven Erfolgsjahre der Schumacher-Ära in Montezemolos Verantwortungsbereich fallen.

Ferrari scheint sich derzeit jedoch eher auf die Zukunft als auf die Vergangenheit zu konzentrieren. Vor allem in der Formel 1 will man wieder zur alten Stärke zurückfinden. Ist das erst einmal erreicht, und laufen die Börsengeschäfte gut, dann findet man vielleicht auch in Maranello wieder Zeit, seinen ehemaligen Präsidenten zu würdigen.