• 10.12.2003 11:33

  • von Marco Helgert

Montezemolo: Die Hersteller brauchen Ecclestone

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo möchte auch in Zukunft auf die Führungsqualitäten eines Bernie Ecclestones nicht verzichten

(Motorsport-Total.com) - Der erste Schritt zur Einigung ist geschafft: Die Banken, welche die Mehrheitsanteile an der Formel-1-Holding SLEC tragen, haben sich mit den Autoherstellern und Bernie Ecclestone auf einen Kompromiss geeinigt. "Wir sind froh, heute einen Durchbruch über die Zukunft der Formel 1 erreicht zu haben. Das Ergebnis ist im Interesse der Formel 1 und den Millionen Fans in aller Welt", hieß es vor einigen Tagen in einem gemeinsamen Statement der beteiligten Parteien.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo hofft, dass bis zum Ende des Jahres Klarheit herrscht

Trotz der Einigung fühlen sich die Hersteller dennoch nicht richtig wohl. Schon zuvor meldeten sie Zweifel an, da sie nicht glauben, dass sich die Banken um die Interessen der Formel 1 genügend kümmern würden. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo setzt daher auf Bernie Ecclestone, dessen Verhandlungs- und Führungsgeschick das Dilemma beenden soll.

Bernie Ecclestone soll weiter die Geschäfte leiten

"Es ist zu früh, um Details zu nennen", zitiert der 'Guardian' den Italiener. "Aber das Geschäft muss nun umso mehr von Bernie Ecclestone geleitet werden, weil es den Baken gehört." Bernie Ecclestone war es, der die Formel 1 weltweit gewinnbringend vermarktete. Die von ihm gegründete Holding SLEC besitzt die kommerziellen Rechte an der Rennserie für einhundert Jahre.

Bis zum Ende des Jahres wollen die drei verwickelten Parteien nun ein Memorandum unterzeichnen, um die Zukunft der Formel 1 zu sichern. Die Gründung einer eigenen Rennserie durch die Herstellervereinigung GPWC ab 2008 wäre dann abgewendet, was auch potentiellen Sponsoren wieder Planungssicherheit geben würde.

Hersteller wollen mehr vom Gewinn der Formel 1

"Wir werden komplett transparent sein, und wir hoffen, dass wir am Ende des Jahres ein klares Bild haben werden", erklärte Montezemolo. "Es gibt viele wichtige Punkte, unter anderem die Fernsehrechte, die Ticketverkäufe, die Bandenwerbung und andere Arten der Werbung." Die Hersteller wollen primär einen größeren Anteil des finanziellen Kuchens der Formel 1.

"Aus allen drei Gebieten wollen wir Anteile haben", stellte Montezemolo klar. "Ich hoffe, dass die GPWC, Bernie Ecclestone und die Banken am Ende des Jahres alles offiziell absegnen können." Eine beschauliche Weihnachtszeit wird es für die Beteiligten also kaum geben. Derweil sucht die GPWC bereits nach einem Nachfolger für Bernie Ecclestone, der bereits 73 Jahre alt ist. Aus den eigenen Reihen wird er aber nicht kommen, erklärte Renault-Chef Patrick Faure.