Montezemolo: "Die Aerodynamik wird beschnitten"

Luca di Montezemolo macht weiter gegen die Rolle der Aerodynamik mobil und spricht sich für den Formel-1-Börsengang und für die Zusammenarbeit mit der FIA aus

(Motorsport-Total.com) - Derzeit wird hinter den Kulissen der Formel 1 über ein neues Concorde-Agreement verhandelt. Und wie immer hat Ferrari bei den Zukunftsentscheidungen der Königsklasse des Motorsports ein gewichtiges Wort mitzureden, denn ohne die Roten aus Maranello wäre der Sport für die meisten kaum vorstellbar.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident)

Luca di Montezemolo will seine Ideen für die Formel-1-Zukunft durchsetzen

Für das Traditionsteam am Verhandlungstisch: Ferrari-Boss Luca di Montezemolo. Ihm geht es seit Jahren gewaltig gegen den Strich, dass die Aerodynamik in der Formel 1 über Sieg und Niederlage entscheidet, zumal dieses Element bei den Serienautos eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Montezemolo fordert neue Regeln

"Wir benötigen ein neues Reglement", fordert der Italiener gegenüber 'CNN'. "Wir geben zu viel Geld aus. Ferrari nimmt an der Formel 1 teil, weil es sich um einen Sport handelt, aber auch, weil es technisch gesehen das am meisten entwickelte Forschungslabor darstellt - zudem gibt es Synergien für die Serienfahrzeuge."

Ein Faktor, der laut Montezemolo in Zukunft mehr Bedeutung erhalten muss. Dafür sind aber Änderungen notwendig: "Die Aerodynamik ist zu wichtig - dieses Element wird beschnitten."

Montezemolo möchte auf FIA nicht verzichten

Rund um den Grand Prix von Monaco gab es Gerüchte, dass derzeit auch über eine Abspaltung der Formel 1 von der FIA nachgedacht wird - Ex-Teamchef Flavio Briatore bastelt bereits an einem alternativen Reglement für den Sport.

Für Montezemolo kommt ein derartiger Schritt aber offenbar nicht in Frage: "Ich finde, dass es immer ein Dreieck geben muss: die FIA, die Teams und den Inhaber der kommerziellen Rechte. Dafür habe ich immer gearbeitet. Wir müssen alle in die gleiche Richtung arbeiten, und dieses Concorde-Agreement ist entscheidend."

Auch der ursprünglich diesen Sommer geplante Börsengang der Formel 1, der inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, war eines der Hauptthemen beim Grand-Prix-Wochenende im Fürstentum. Der Ferrari-Boss hält dies grundsätzlich für eine gute Sache: "Das wirkt sich positiv auf die Transparenz und auf die Stabilität aus. Es handelt sich um die beste Lösung, und auch in diesem Fall sollte es das eben genannte Dreieck geben."