• 07.06.2008 01:41

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Monaco: Sutil hatte keine Strafe zu befürchten

Entgegen der Aussage von FIA-Kommissar Paul Gutjahr hatte Adrian Sutil in Monaco wohl doch keine 25-Sekunden-Strafe zu befürchten

(Motorsport-Total.com) - Der 'Blick' sorgte diese Woche mit einer Story für Aufsehen, wonach Adrian Sutil seinen vierten Platz in Monaco so oder so verloren hätte. In dem Bericht wird FIA-Kommissar Paul Gutjahr zitiert, nach dessen Auffassung dem Force-India-Piloten eine 25-Sekunden-Strafe wegen Überholens unter gelber Flagge nach der Kollision zwischen Nick Heidfeld und Fernando Alonso gedroht hätte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber vor Adrian Sutil

Adrian Sutil hätte seinen vierten Platz in Monaco behalten dürfen

Heidfeld und Alonso waren in der Loews-Kurve aneinander geraten und sorgten damit für einen Verkehrsstau, bei dem Sutil an einigen gegnerischen Fahrzeugen vorbeigefahren sein dürfte, während gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Der Knackpunkt ist jedoch: Die gegnerischen Fahrzeuge waren nicht in Bewegung. Daher hat die FIA, die sich übrigens intern sehr über Gutjahrs unautorisierte Aussage der Presse gegenüber ärgert, nun selbst das Wort ergriffen.#w1#

Auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' ließ ein Sprecher des Automobilweltverbandes ausrichten: "Nach einer Diskussion mit dem vorsitzenden Rennkommissar kann ich mitteilen, dass eine 25-Sekunden-Strafe für Adrian Sutil nicht zur Diskussion gestanden wäre, selbst wenn er das Rennen beendet hätte." Warum Gutjahr dies dann der Presse gesteckt hat, ist demnach umso mehr aufklärungsbedürftig.

Für Force-India-Teamchef Colin Kolles kommt diese Aufklärung jedoch nicht überraschend: "Erstens ist das hypothetisch und zweitens haben wir das schon immer gewusst und auch immer gesagt. Leider wurde das von einem Kommissar und einer Zeitung falsch dargestellt. Es ist ein Unterschied, ob man ein fahrendes Auto unter Gelb überholt oder ein stehendes", so der Deutsche auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Auch Sutil selbst bestätigte diese Version: "Ein FIA-Kommissar (Alan Donnelly; Anm. d. Red.) ist zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass sie nie darauf aus gewesen sind, mir irgendeine Strafe zu geben. Sie haben mich verwarnt, aber das war auch alles, was sie mir geben wollten. Ich hätte meinen vierten Platz behalten dürfen", gab der unbelohnte Held von Monaco knapp zwei Wochen nach den Ereignissen zu Protokoll.