• 13.12.2001 08:41

  • von Marcus Kollmann

Monaco-GP war für Montoya ein Wendepunkt

Der Kolumbianer verrät, weshalb die Katastrophe im Fürstentum für ihn etwas Gutes hatte

(Motorsport-Total.com) - BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya, der vorgestern seinen Formel-1-Boliden gegen einen Bob eintauschte und im Eiskanal eine gänzlich neue Geschwindigkeits-Erfahrung machte, hat gegenüber 'Motorsport News' das Rennen in Monaco als Wendepunkt seiner ersten Saison in der Königsklasse beschrieben.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya lernte aus den Problemen in Monaco

Montoya, der sich in 1:18.751 Minuten für Startplatz 7 qualifiziert hatte - 2 Positionen hinter seinem Teamkollegen -, war beim Grand Prix im Fürstentum bereits in den ersten Runden so entfesselt gefahren, dass Ralf Schumacher sogar an die Box gefunkt haben soll, dass er sich Sorgen um den Kolumbianer mache. Übermittelt ist, dass Ralf, dem Montoya im Getriebe hing, gesagt haben soll: "Wenn er so weiter fährt, landet er in den Leitplanken." Als hätte "Schumi II" es geahnt, beendete Montoya sein Rennen in Runde 3 dann tatsächlich in der ersten Kurve vor dem Schwimmbad auch in den Reifenstapeln frühzeitig.

"Monaco war in gewisser ein gutes Rennen für uns weil es eine Katastrophe war. Dadurch änderte sich meine Einstellung grundlegend und anschließend verlief die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren viel besser", erklärte Montoya rückblickend auf den Grand Prix den 144.000 Zuschauer vor Ort sahen und gab zu, dass er zu Jahresbeginn größere Probleme mit der Abstimmung seines FW23 hatte als er das anfänglich eingestand.

Allerdings nahm sich der 26-Jährige aus Bogota anschließend das verkorkste Rennwochenende in Monaco, wo er trotz Übernahme von Abstimmungseinstellungen und Einblick in die Telemetriedaten von Ralf Schumacher über das Fahrverhalten seines Autos stöhnte, zu Herzen und schwor sich insgeheim, dass ihm so etwas nicht noch einmal passieren solle.

Im Laufe der Saison lernte der Mann aus Bogota, der sich auf eine große Fan-Gemeinde verlassen kann, immer besser seinen Boliden entsprechend seines Fahrstils abzustimmen und gewann durch gute Leistungen in der zweiten Saisonhälfte wieder an den Sympathien.

Zuletzt wurde der Kolumbianer, der im Alter von 5 Jahren das erste Mal in einem Gokart saß, von Frank Williams und Patrick Head für seine gute Arbeit bei den Testfahrten gelobt. Verständlich, dass der 26-Jährige optimistisch bezüglich seiner Chancen für 2002 ist und selbst sagt, dass seine dieses Jahr gemachten Fortschritte "sehr ermutigend für die nächste Saison" sind.