• 16.05.2008 15:08

  • von Stefan Ziegler

Monaco: Begeisterung pur bei BMW

Das BMW Sauber F1 Team ist sehr gespannt auf die Herausforderung Monaco und hofft auf weitere WM-Zähler für beide Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr kamen die beiden weiß-blauen Boliden aus dem Hause des BMW Sauber F1 Teams in Monte Carlo auf den Plätzen fünf und sechs über die Ziellinie. Für die in einer Woche anstehende Neuauflage des Klassikers am Mittelmeer haben sich Fahrer und Ingenieure wiederum vorgenommen, so viele Punkte wie möglich abzugreifen und die bisherige Form zu unterstreichen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Freude am Fahren: Nick Heidfeld gibt gerne Gas zwischen Leitplanken

"Ich finde enge Stadtkurse einfach klasse, sagte Nick Heidfeld. "Es haben sich schon viele Leute daran versucht, zu beschreiben, wie das ist, mit einem Formel 1 durch diese Häuserschluchten zu fahren. Ich fand noch keinen Vergleich wirklich treffend, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Das muss man einfach spüren. Die Strecke verzeiht nicht den kleinsten Fahrfehler, es gibt ja praktisch keine Auslaufzonen, man landet gleich an einer Leitplanke."#w1#

Fahrer schwärmen vom Stadtkurs

"Das Formel-1-Wochenende in Monaco ist verrückt, die Stadt und der Hafen sind rappelvoll. Es ist bestimmt der Grand Prix, wo den Zuschauern am meisten geboten wird", schätzte Heidfeld die Situation ein. "Nirgendwo kommt man so dicht an die Strecke heran, der Motorensound in der Stadt ist gigantisch, und das ganze Drumherum ist einzigartig. Ich komme immer wieder gern nach Monaco. Auf Dauer ist mir der Trubel allerdings zu viel, deshalb bin ich vor einigen Jahren in die Schweiz gezogen."

"Die Strecke ist wirklich nicht leicht zu verstehen." Robert Kubica

"Ich freue mich sehr auf Monaco", schwärmte auch Teamkollege Robert Kubica, der genau wie Heidfeld wieder in die Spitze vorstoßen möchte. "Ich war dort 2007 stark und bin ein großer Fan von engen Stadtkursen mit Leitplanken direkt neben der Strecke. Monaco ist eine solche Strecke. Es gibt drei, vier wirklich schöne Kurven wie die Schwimmbad-Schikane oder die Passage am Casino."

"Die Strecke ist wirklich nicht leicht zu verstehen, und es ist nicht ganz einfach, das richtige Setup für das Auto in Monaco zu finden. Ohne Traktionskontrolle ist die Herausforderung noch etwas größer. Wir werden sehen, wie unser Auto zu dieser Strecke passt. Ich hoffe, so gut wie im vergangenen Jahr und erwarte ein positives Resultat."

Besondere Atmosphäre zwischen Casino und Hafen

"Monaco ist eine der Säulen in der Formel 1 und zählt neben Spa, Monza und Silverstone zu jenen Strecken, die die Formel 1 groß gemacht haben", erläuterte Teamchef Dr. Mario Theissen. "Monaco ist Formel 1 hautnah. Nirgendwo kommen Zuschauer so dicht ans Geschehen heran wie auf den Straßen des Fürstentums. Kein Grand Prix ist so berühmt wie dieser und keiner so glamourös."

"Partys und die Show drumherum gehören in Monaco zur Formel 1 dazu." Mario Theissen

"Yachten, Partys und die Show drumherum gehören gerade in Monaco zur Formel 1 dazu. Sportlich zählen dort hoch präzise Fahrweise, ein gutes Aeropaket mit maximalem Abtrieb und ein auch im niedrigen Drehzahlbereich gut fahrbarer Motor. Was die Zuverlässigkeit angeht, bin ich mit unseren bisherigen Leistungen sehr zufrieden."

"Von allen möglichen Rennrunden fehlen uns nach fünf Saisonrennen nur jene elf aus dem ersten Grand Prix in Australien, die Robert nach dem Unfall mit Kazuki Nakajima verwehrt geblieben sind", zog Theissen eine kleine Zwischenbilanz nach fünf ausgetragenen Grand Prix. "Wir haben in allen bisherigen Rennen gut gepunktet, das nehmen wir uns auch für Monaco vor."

Ohne Traktionskontrolle eine Herausforderung

"Aufgrund der fehlenden Traktionskontrolle wird Monaco in diesem Jahr für Fahrer und Ingenieure zu einer ganz besonderen Herausforderung", meinte der technische Direktor Willi Rampf. "Beim Beschleunigen aus den vielen langsamen Kurven werden die Hinterreifen stark beansprucht, deshalb ist vor allem gute Traktion gefragt. Es werden die weichsten Reifenmischungen verwendet."

"Monaco ist zudem der Grand Prix mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit, darum fährt man maximalen Abtrieb und maximale Kühlung. Hoher Anpressdruck ist hier wichtiger als die aerodynamische Effizienz. Weil auf diesem engen Stadtkurs kleinste Fehler das Aus bedeuten können, müssen die Piloten eine Abstimmung finden, die es ihnen erlaubt, das Auto sehr präzise zwischen den Leitplanken zu dirigieren. Ich gehe davon aus, dass uns diese Strecke liegen wird."