• 05.02.2007 14:04

Mol: "Über Stabilität zum Erfolg"

Geschäftsmann Michiel Mol erklärt, wie er Spyker in der Formel 1 zum Erfolg führen will, und betont, dass er das Projekt langfristig betrachtet

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michiel, im E-Business bist du angesehen, in der Formel 1 bist du ganz neu. Was findest du an diesem Sport so anziehend?"
Michiel Mol: "Es gab zwei Seiten der Entscheidung. Zunächst einmal war da die Änderung des Reglements zugunsten der kleinen Teams - mit Motorenhomologierung, Testbeschränkung und Reifenstabilität. Dadurch haben wir eine gute Chance, uns gut zu verkaufen. Zweitens macht die Neuverteilung der TV-Gelder die Formel 1 zu einem spannenden Umfeld für Investoren."

Titel-Bild zur News: Michiel Mol

Michiel Mol will nach der Geschäfts- nun auch die Formel-1-Welt erobern

Frage: "Deine Firma 'Lost Boys' ist in den Niederlanden und in Schweden börsennotiert. Inwieweit kann dein geschäftlicher Scharfsinn nun Spyker helfen?"
Mol: "Ich sehe Spyker als normale Firma, wie all meine anderen Unternehmungen. Ich führe meine Firmen offen und transparent und behandle Sponsoren und Partner wie Kunden. Das werde ich bei Spyker genauso machen. Abgesehen vom sportlichen Aspekt sehe ich ein gewaltiges geschäftliches Potenzial. Finanziell gesehen ist dies ein sehr gutes Investment."#w1#

Interne Rollenverteilung ist klar

Frage: "Die Partnerschaft zwischen dir, Victor Muller und dem Team scheint gut zu funktionieren. Wie läuft diese Dynamik intern ab?"
Mol: "Das funktioniert sehr gut. Victor konzentriert sich auf die Marke Spyker und das Marketing der Straßenautos und um die Produktion, während ich für das Formel-1-Team verantwortlich bin. Colin (Kolles; Anm. d. Red.) ist Teamchef und kontrolliert alles, was in der Fabrik abläuft, während ich mich um die Kommunikation, die PR und das Marketing kümmere und darum, dass Spyker richtig dargestellt wird. Das läuft zwischen uns drei sehr gut ab."

Frage: "Werden wir dich bei allen Rennen sehen?"
Mol: "Ich setze mir das als Ziel, aber man weiß ja nie. Sagen wir so: Ich habe die Flüge für alle 17 Rennen gebucht. Ich möchte mittendrin sein, mit den Sponsoren, Partnern und Medien arbeiten. Ich werde jedenfalls immer verfügbar sein, wenn jemand mit mir reden will."

Spyker ist ein niederländisches Team

Frage: "Dass ihr einen niederländischen Fahrer in einem niederländischen Team habt, kommt in den Niederlanden gut an. Wie stolz macht dich das?"
Mol: "Ich bin sehr stolz darauf, Niederländer und in dieser Situation zu sein. Die Reaktionen in der Heimat waren noch besser als erwartet. Das war sehr positiv, aber stolz bin ich erst, wenn wir gute Resultate auf der Strecke einfahren. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber wir wollen erst etwas zustande bringen, bevor wir uns selbst beweihräuchern..."

Frage: "Im Team gab es zuletzt immer wieder Managementänderungen. Seid ihr jetzt längerfristig da?"
Mol: "Nur über Stabilität kommen wir zum Erfolg. Ich habe noch nie einen Deal gemacht, um schnell an Geld zu kommen. Daher sehen wir unser Projekt auf jeden Fall langfristig."