• 22.08.2013 21:24

  • von Dieter Rencken, Christian Nimmervoll & Stefan Ziegler

Modifiziertes Spa: Fragezeichen bei den Fahrern

Veränderte Randsteine, Anti-Rutsch-Farbe und Rillen im Asphalt: Wie die Piloten der Formel 1 zu den diversen Modifizierungen am Traditionskurs in Spa stehen

(Motorsport-Total.com) - Mythos mit drei Buchstaben: Spa. Doch selbst eine Traditionsstrecke wie die belgische Ardennen-Achterbahn ist nicht vor Veränderungen gefeit. Pünktlich zum Formel-1-Grand-Prix 2013 wurden einmal mehr gewisse Modifizierungen vorgenommen. Davon haben sich die Fahrer am Donnerstag selbst ein Bild gemacht. Und WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel und Co. ist Interessantes aufgefallen.

Titel-Bild zur News: Rillen im Asphalt

Die Asphaltrillen auf der Zielgeraden von Spa: Fortschritt oder Behinderung? Zoom

Zum Beispiel, dass an manchen Randsteinen gearbeitet wurde. Kleine Änderung, große Wirkung? Vettel winkt ab: "Das sollte uns nicht zu sehr betreffen. Es sind Kleinigkeiten, die sich, glaube ich, nicht so stark auswirken", meint der Deutsche. Er wollte es trotzdem genau wissen und unterzog die Randsteine von Spa einer spontanen "Regen-Simulation" - Vettel leerte seine Wasserflasche aus.

Das hatte natürlich einen Hintergrund, wie der dreimalige Weltmeister erklärt: "Es gibt verschiedene Farben, die man zum Streichen der Randsteine verwenden kann. Die eine ist sehr rutschig und die andere ist relativ gut, wenn es nass ist. Zum Glück ist die gute Farbe verwendet worden. Es sollte also nicht zu rutschig sein." Eine wichtige Erkenntnis, zumal für das Wochenende Regen vorhergesagt ist.

Fahrer sehen Klärungs- und Testbedarf

Sollte es nass werden, könnte der vermutlich wichtigsten Änderung in Spa eine besondere Rolle zukommen. Die Rede ist von den Rillen im Asphalt der Zielgeraden, die für eine bessere Drainage sorgen sollen. "Das ist uns beim Trackwalk aufgefallen", sagt Lotus-Fahrer Romain Grosjean. Und deshalb werden die Piloten wohl noch das Gespräch mit Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting suchen.

Das deutet zumindest Toro-Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne an. Er würde nämlich gern testen, was der modifizierte Untergrund für den Rennstart bedeutet. "Wahrscheinlich werden wir es bei der Fahrerbesprechung zur Sprache bringen und darum bitten, dass wir Probestarts darauf absolvieren können. Einfach, um zu sehen, ob es einen Unterschied macht oder nicht", erklärt der Franzose.


Fotos: Großer Preis von Belgien, Pre-Events


Auch Vettel spricht sich für eine Trainingseinheit auf den Asphaltrillen aus: "Auf einer solchen Oberfläche sind wir schließlich noch nie losgefahren. Derzeit ist es uns jedoch nicht gestattet, Probestarts auf der Zielgeraden zu absolvieren. Vielleicht ändert sich das ja noch, damit sich die Teams ein Bild davon machen können." Denn sonst gehen die Fahrer mit Fragezeichen ins Rennen.

Wer profitiert von den Asphaltrillen?

"So oder so - wir werden es herausfinden", meint McLaren-Pilot Jenson Button. Vettel rechnet indes "nicht mit einem großen Unterschied" und merkt an: "Im Regen dürfte es jedenfalls besser sein. Das ist wohl auch der Grund, weshalb diese Veränderungen vorgenommen wurden." Pikant nur: Die Rillen betreffen nur die Startränge eins bis zwölf, alle weiteren Positionen sind davon unberührt geblieben.

"Vorn ist es für alle gleich", meint Grosjean. Doch was ist mit den Piloten, die von weiter hinten ins Rennen gehen? Caterham-Fahrer Giedo van der Garde scheint sich schon die Hände zu reiben: "Ich denke, da sind wir im Vorteil." Vornehme Zurückhaltung wird es im Qualifying aber wohl trotzdem nicht geben. McLaren-Fahrer Jenson Button: "Das Ziel ist natürlich, aus der ersten Hälfte des Feldes loszufahren."