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  • 22.10.2010 02:34

  • von Stefan Ziegler

Minardi: "Webber wurde unterschätzt"

Der ehemalige Teameigner Giancarlo Minardi hält große Stücke auf seinen früheren Piloten Mark Webber und hält den Australier für absolut titelreif

(Motorsport-Total.com) - Drei Rennen vor Schluss ist Mark Webber voll auf Kurs: Der australische Rennfahrer führt in der Fahrerwertung der Formel 1 und ist auf dem besten Wege, die Saison 2010 als Weltmeister zu beschließen. Das glaubt zumindest Giancarlo Minardi, der dem 34-Jährigen schon seit jeher Großes zutraut. Webber habe in diesem Jahr die einmalige Chance, es all seinen Kritikern zu zeigen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Minardi

Giancarlo Minardi

"Ich denke, er hat es verdient, den Titel zu gewinnen", gibt Minardi vor dem Südkorea-Rennen zu Protokoll. "Den letzten Sprung muss er aber noch schaffen. Daher kann ich die Strategie von Red Bull nicht gutheißen, wonach beide Piloten frei fahren dürfen. Webber verlor in Suzuka sieben Punkte auf Alonso. Er könnte nun allerdings mit 21 Zählern Vorsprung führen. Das wäre fast ein Grand Prix."

Minardi ist darüber hinaus fest davon überzeugt, dass Webber 2010 in der Form seines Lebens fährt: "Ende 2008 hatte er einen Fahrradunfall, als er sich gerade auf die neue Saison vorbereitete. Dadurch geriet er für das Jahr 2009 vollkommen ins Hintertreffen", meint der Italiener und fügt hinzu: "Prompt stand er im Schatten seines neuen Teamkollegen. In dieser Saison ist Mark wieder voll da."

¿pbvin|512|3216||0|1pb¿"Er stellt eine harte Konkurrenz für Sebastian dar, war aber eigentlich schon immer ein sehr schneller Fahrer - bei allen Bedingungen", sagt Minardi. "In den vergangenen Jahren hat er sehr hart daran gearbeitet, um die Pfunde loszuwerden, die seine Muskelmasse beeinträchtigten. Er ist ein kompletter Pilot, der das Pech hatte, in einem vergleichsweise hohen Alter in die Formel-1-WM zu gelangen."

"Mark ist zweifelsohne einer der vier besten Fahrer der Welt und ich denke, er wurde im gesamten Fahrerlager unterschätzt", stellt der 63-Jährige heraus und erinnert an die sportlichen Anfänge von Webber in der Formel 1: "Er hat bei mir und Minardi begonnen und war stets bei Teams, die nicht das erforderliche Budget hatten, um ganz vorne mitzumischen." Nun greift er mit Red Bull nach dem Titel.