• 29.01.2003 11:24

Minardi testet mit Slicks

Weil weder Bridgestone noch Michelin Minardi Reifen zur Verfügung stellen, greift das Minardi-Team zu einer Notlösung

(Motorsport-Total.com) - Wie die meisten anderen Teams ist das Minardi-Team nach Valencia gereist, um in dieser Woche erneut Testfahrten aufzunehmen. Doch bisher musste Jos Verstappen auf sein Debüt im Minardi verzichten und auch Formel-1-Neuling Justin Wilson konnte nicht testen ? weil das Team über keine Reifen verfügt. Teamchef Paul Stoddart möchte von Michelin- auf Bridgestone-Pneus wechseln, doch bisher stellen die Japaner keine Reifen zur Verfügung.

Titel-Bild zur News: Slicks

Minardi rückt in Valencia mit solchen Avon-Slicks aus

Der Australier soll britischen Medienberichten nun nach Spanien geflogen sein, um Gespräche mit den Reifenherstellern aufzunehmen. Durch den Wechsel zu Bridgestone erwartet sich Stoddart einen Vorteil, da auch Jordan-Ford mit den japanischen Pneus fährt, den gleichen Motor wie Minardi einsetzt und ebenfalls an den Testfahrten am Freitag teilnimmt. Doch Bridgestone dürfte Minardi nicht mit der Kusshand begrüßen, denn welcher Reifenhersteller will schon freiwillig das kleinste Team der Formel 1 ausstatten?

Laut dem Reglement muss Bridgestone Minardi jedoch mit Reifen ausrüsten, spätestens dann, wenn die FIA die Aufforderung dazu ausgibt. Laut dem Reglement muss ein Reifenhersteller auf Anfrage mindestens 60 Prozent des Feldes ausrüsten und da Michelin im Moment fünf, Bridgestone aber nur vier Teams unter Vertrag hat, wären eindeutig die Japaner am Zug.

Damit man diese Woche überhaupt testen kann, hat sich Teamchef Paul Stoddart nun nach einem Bericht von 'Grand Prix' eine Notlösung einfallen lassen und ließ auf die Autos kurzerhand Slicks von Avon aufziehen, wie sie in der Formel 3000 eingesetzt werden. Für den Formel-1-Zirkus ist dies heute sicherlich ein interessanter Auftritt von Minardi in Valencia, für das Team selbst allerdings nur eine Notlösung, die man zähneknirschend anwenden musste. Ferner testet das Team mit dem Minardi PS01 aus dem Jahre 2001, im Heck ein Uralt-Cosworth-Motor.