Minardi-Stammfahrer schlagen beide Jordans

Teilerfolg für Minardi am Nürburgring, Baumgartner stark - aber die Truppe aus Faenza bleibt eindeutig das Schlusslicht

(Motorsport-Total.com) - Dass Minardi in der heutigen Pressemitteilung von ersten Erfolgen mit neuen aerodynamischen Teilen sprach, die von Testpilot Bas Leinders ausprobiert wurden, ist bezeichnend für die aussichtslose Lage der sympathischen, aber unterfinanzierten Truppe aus Faenza. Erfolg bedeutet in diesem Fall nämlich knapp zwei Sekunden Rückstand...

Titel-Bild zur News: Zsolt Baumgartner

Außer Jordan sind für Minardi wieder alle Teams außer Reichweite...

1:32.643 fuhr Gianmaria Bruni mit dem alten Paket, Leinders kam mit den neuen Teilen auf 1:34.538 - trotzdem freute sich Teamchef Paul Stoddart über die angeblichen Fortschritte: "Es ist sehr erfreulich, dass wir endlich Vorteile aus unserem Windkanal-Programm ziehen können. Das geht nur dank der harten Arbeit unserer Jungs in der Fabrik und ich möchte ihnen besonders für ihre Anstrengungen danken. Hoffentlich können wir diese Performance das ganze Wochenende über beibehalten."#w1#

Abgesehen von der Farce um die angeblichen Fortschritte am Leinders-Fahrzeug lief es heute für Minardi recht gut. Speziell Zsolt Baumgartner, bis Monaco schwer überfordert, scheint immer besser in Fahrt zu kommen, war phasenweise eine Sekunde schneller als Bruni und am Ende nur um drei Zehntel langsamer. Sowohl Bruni als auch Baumgartner blieben aber überraschenderweise vor beiden Jordan-Stammpiloten.

"Ein positiver Tag", so Bruni. "Wir haben für den Reifen, den wir wahrscheinlich in Qualifying und Rennen einsetzen werden, eine gute Balance gefunden. Auch mit der Rundenzeit bin ich recht zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich zum ersten Mal in einem Formel 1 am Nürburgring fahre. Ich möchte den Ingenieuren danken, die mir heute sehr geholfen haben. Jetzt gehe ich bald ins Bett, um mich von der Erkältung zu erholen, die ich mir nach Monaco zugezogen habe."

Ähnlich zufrieden Baumgartner: "Wir hatten zwei positive Sessions und fanden eine brauchbare Chassis-Balance, also bin ich happy mit dem Ausgang. Auf meiner schnellsten Runde hatte ich Probleme mit zwei anderen Fahrzeugen im Mittelsektor, aber sonst ist es gut gelaufen und ich weiß, dass wir uns weiter verbessern können." Auch Leinders bilanzierte übrigens zufrieden: "Es war ein guter Tag für das Team. Gimmi und Zsolt haben beim Setup verschiedene Richtungen eingeschlagen."