• 29.06.2003 19:11

  • von Marco Helgert

Minardi im Ziel, aber nicht zufrieden

Die Minardis von Justin Wilson und Jos Verstappen litten unter einem gut sichtbaren Problem: Zu wenig Grip auf trockener Strecke

(Motorsport-Total.com) - Zum zweiten Mal nach Barcelona kamen in dieser Saison beide Autos des Minardi-Teams ins Ziel, doch zahlreiche Probleme behinderten die Piloten, wodurch kein ungebrochener Optimismus in der Box des kleinen anglo-italienischen vorherrschte. Justin Wilson erreichte das Ziel als 13., Jos Verstappen kam einen Rang dahinter über Ziellinie. Im Blickpunkt standen die schwarzen Autos jedoch zu Beginn des Rennens, als sich beide Fahrer einen herzerfrischenden Kampf mit Jacques Villeneuve und Nick Heidfeld lieferten.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen fuhr das Rennen trotz der Probleme durch

"Für mich war es ein interessanter erster Stint, denn ich hatte einen schönen Kampf mit Jos und Jacques Villeneuve", so Justin Wilson. "Jos konnte in der ersten Kurve auf der Innenseite neben ihn fahren, ich musste vor der nächsten Kurve jedoch zurückstecken. Ich musste dann am Ausgang eine weite Linie wählen, wodurch Nick Heidfeld vorbei kam. Dann konnte ich wieder zu Jos aufholen, der mit dem Auto ersichtliche Probleme hatte. Jacques hatte dann einen großen Dreher, und wir beide waren wieder vorbei."

"Wenig später konnte ich Jos überholen und mich ein wenig absetzen. Im ersten Stint rutschte das Auto fürchterlich, aber nach dem Boxenstopp schienen die Reifen etwas mehr Grip zu bieten. Ich habe mich einfach darauf konzentriert, das Auto weich zu fahren und auf der Strecke zu halten. Die Boxenstopps heute waren absolut klasse - die Jungs haben einen guten Job gemacht. Es war schön, dass ich das Rennen beenden konnte."

Jos Verstappen hingegen war sichtlich enttäuscht: "Das war wahrscheinlich das schlimmste Rennen, das ich je hatte", so der Niederländer. "Das Auto hatte so viel Untersteuern und so wenig Grip, dass es wie Fahren auf Eis war. Ich konnte einfach nichts tun. Die erste Hälfte des Rennens habe ich so hart angegriffen wie es möglich war, aber dann entschied ich mich, das Auto lieber in einem Stück nach Hause zu bringen. Es ist schade für alle Mechaniker im Team, die am gesamten Wochenende hart gearbeitet haben."

"Es war ein hartes Rennen", so Teamchef Paul Stoddart nach dem Rennen, "aber beide Fahrer haben unter diesen schwierigen Bedingungen einen fantastischen Job gemacht. An diesem Wochenende hatten wir im Trockenen einfach keinen Grip. Es ist immer gut, wenn beide Autos das Ziel erreichen, daher verlassen wir den Nürburgring auch mit Stolz, weil das Team und die Fahrer gut gearbeitet haben, besonders bei den Boxenstopps. Hoffentlich haben wir in Frankreich mehr Grip."