Minardi ab Silverstone ohne Traktionskontrolle?
Dunkle Wolken über der Formel 1: Im Kampf um den "Fighting Fund" fährt Paul Stoddart nun schweres Geschütz auf
(Motorsport-Total.com) - Nach Bernie Ecclestones Einstieg als Teilhaber von Minardi während des Rennwochenendes in Kanada, schien das Thema "Fighting Fund" eigentlich bereits zu den Akten gelegt. Teamchef Paul Stoddart vermittelte mit seinen späteren Aussagen aber einen anderen Eindruck.

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Stoddart kämpft mit aller Kraft um das ihm versprochene Geld für Minardi
So beschwerte er sich nachhaltig darüber, dass die Top-Teams ihre Zusagen nicht einhalten würden, weshalb ihm letzten Endes keine andere Wahl geblieben sei als die Zustimmung zu den Regeländerungen für die diesjährige und kommende Saison zurückzuziehen.
Die Konsequenzen dieser Entscheidung werden die anderen Teams nun anscheinend schon beim nächsten Rennen zu spüren bekommen.
Informationen gut unterrichteter englischsprachiger Quellen zufolge, hat Stoddart den anderen Teamchefs nämlich schriftlich mitgeteilt, dass Minardi das Rennwochenende in Silverstone ohne Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle bestreiten wird. Damit beabsichtigt der Australier sich an eine ursprüngliche Vereinbarung, die vorsah ab Silverstone keine Traktionskontrolle und automatischen Getriebe mehr zu verwenden, zu halten.
Allerdings passt diese Absichtserklärung dahingehend nicht ins Bild, weil die FIA Ende März mitteilte, dass man das geplante Verbot der Fahrhilfen in den Autos bis zum ersten Rennen der Saison 2004 verschoben hat. Hintergrund dieser Entscheidung: Derzeit fehlt es an den geeigneten technischen Geräten, um auch nachprüfen zu können dass tatsächlich keine dieser Fahrhilfen verwendet werden.
Brisant an der ganzen Angelegenheit ist jedoch der hinter dieser Aktion stehende Gedanke. So wird vermutet, dass Stoddart den restlichen Teams in seinem Schreiben gedroht haben könnte Protest gegen alle Rennställe einzulegen die in Silverstone mit Fahrhilfen fahren und sich davon erhofft, dass er nun doch noch die Summe aus dem "Fighting Fund" erhält die man ihm in Aussicht gestellt hatte.
Die FIA zieht es derzeit vor zum Thema zu schweigen und ließ lediglich wissen, dass es, sollte es zu einem offiziellen Protest beim Großen Preis von Großbritannien kommen, an den Rennstewards sei diesen zu überprüfen und eine Entscheidung zu treffen.

