Dominanter Webber im ersten Freien Training

Wechselhafte Bedingungen prägten den Trainingsauftakt in Magny-Cours ? Webber fuhr klare Bestzeit, Michelin wieder stark

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training in Magny-Cours begann auf klitschnasser Strecke, doch weil zunächst keine Besserung des Wetters in Sicht war, herrschte dennoch reger Fahrbetrieb. Erst zum Schluss trocknete die Bahn ab, was einige Michelin-Piloten nach vorne spülte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber drehte in den letzten Minuten des Trainings ganz groß auf

Am besten meisterte Mark Webber (Jaguar-Cosworth) die wechselhaften Bedingungen: In letzter Minute fuhr er 1:26.915, war damit um mehr als eine Sekunde schneller als seine nächsten Verfolger. Überhaupt war es für den Australier eine aufregende Session, kollidierte er doch wegen eines Fehlers der Ferrari-Crew, die Michael Schumacher zu früh das Zeichen zum Losfahren gab, in der Boxengasse mit dem Weltmeister. Beide Autos wurden an der Frontpartie beschädigt.

Nürburgring-Sieger Ralf Schumacher und sein BMW-Williams-Team bereiteten sich sehr seriös auf den Nachmittag vor und drehten erst in den Schlussminuten mit Platz zwei auf. Fernando Alonso (3.) und Jarno Trulli (4.) bereiteten dem Renault-Team einen überaus konkurrenzfähigen Start ins Heim-Wochenende, und Jaguar-Rookie Antonio Pizzonia komplettierte als Fünfter einen weiteren Trainingssieg für die Michelin-Fraktion.

Michael Schumacher lag lange an der Spitze des Feldes, hatte aber mit Bridgestone abhängig von den Bedingungen phasenweise einen recht großen Nachteil. Weil er am Ende nicht mehr rausfahren konnte, wurde er bei langsam abtrocknender Piste auf den sechsten Platz durchgereicht. Hinter ihm folgten David Coulthard (McLaren-Mercedes), der in der Nürburgring-Schikane gleich dreimal die Auslaufzone testete, und Olivier Panis (Toyota), seinerseits in der Adelaide-Haarnadel einmal im Out.

Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) und Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) waren die einzigen echten Lichtblicke für Bridgestone in den Top 10, während Rubens Barrichello (Ferrari) weniger durch seinen 15. Platz als durch einen Ausritt in der schnellen Estoril-Kurve auffiel. WM-Mitfavorit Kimi Räikkönen belegte mit 1,931 Sekunden Rückstand den elften Rang, schöpfte aber noch nicht aus dem Vollen. Gleiches gilt für Montoya, im BMW-Williams nur 13.

Ganz hinten landeten ? wie so oft in dieser Saison ? die beiden Minardis, heute jedoch noch weiter abgeschlagen als sonst. Gar nicht erst am Start war das BAR-Team, nachdem gestern Abend die Fahrzeuge von einem Gerichtsvollzieher beschlagnahmt worden waren. Inzwischen ist aber durchgesickert, dass Jacques Villeneuve und Jenson Button zumindest am Nachmittag im ersten Qualifying wieder mit von der Partie sein werden.