Mika Häkkinen genießt die Pause: "Fantastische Zeit"
Häkkinen über seine "Ferienpläne", was er während der Saison 2002 macht und was er über Alesi und Räikkönen zu sagen hat
(Motorsport-Total.com/dpa) - Er spielt den Weihnachtsmann, kümmert sich um die Geschenke und freut sich auf ein gemütliches Familienfest. An die Formel 1 denkt Mika Häkkinen schon gut einen Monat nach seinem vorläufig letzten Grand Prix offenbar kaum mehr. Der zweimalige Weltmeister genießt die "Babypause" in vollen Zügen, fernab vom Renn-Rummel scheint der 33-jährige Finne so glücklich wie selten. "Es ist großartig, mit der Familie zusammen zu sein. Ich habe eine fantastische Zeit", berichtete der Silberpfeil-Pilot bei einem seiner selten gewordenen öffentlichen Termine. Die Formel 1 vermisse er derzeit nicht, meinte er. Die Frage, ob er den Entschluss zur Auszeit schon bereut habe, beantwortete er entschieden mit "Nein".

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Häkkinen warnt Alesi: DTM "extrem schwierig" zu fahren
Während er in seinem neuen TV-Werbespot in Weihnachtsmann-Verkleidung in ungewohnter Rolle auftritt, hat sich Häkkinen offenbar auch selbst schon ganz auf ein fröhliches Fest eingestimmt. Jetzt habe er endlich Zeit, früh genug mit dem Geschenke-Kauf zu beginnen. "In den vergangenen Jahren bin ich immer in der letzten Woche in Panik von Geschäft zu Geschäft gerannt", erzählte er lächelnd. "Ich freue mich total auf Weihnachten", mit der ganzen Familie in Finnland - "und auf gutes Essen".
Erholt sah der McLaren-Mercedes-Pilot aus, als er sich in München für einen Sponsor (Siemens mobile) mit Fans traf und beim Internet-Chat Fragen beantwortete. "Es ist nicht das Ende der Welt. Die Formel 1 geht auf hohem Niveau weiter", beruhigte er eine besorgte Anhängerin, die wissen wollte: "Was sollen wir im nächsten Jahr ohne dich machen?" Bei einigen Rennen der Weltmeisterschaft 2002 will er vorbeischauen und die anderen im Fernsehen verfolgen.
Anders als "Mitaussteiger" Jean Alesi, der nach seinem Abschied aus der Formel 1 künftig für Mercedes in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) fahren wird, will Häkkinen offenbar vor allem seine Ruhe. "Wir sind alle verschieden. Wenn Jean das machen möchte, dann muss er es tun. Ich respektiere seine Entscheidung", so der Finne. Aber warnen wolle er den Franzosen: "Ich bin einmal bei einem PR-Termin im Tourenwagen gefahren, das war extrem schwierig."
Keine Verpflichtungen, keine Zeitpläne - nicht mal auf ein bestimmtes Hobby wollte er sich für seinen großen Urlaub festlegen. "Ich möchte Radfahren, Langlaufen, Skifahren. Ich möchte viele Dinge tun." Vor allem möchte er sich um seinen Sohn kümmern. "Es ist schön zu sehen, wie er sich entwickelt", meinte der stolze Vater.
Seinen jungen Nachfolger Kimi Räikkönen wird der 20-malige Grand-Prix-Sieger wohl auch ziemlich genau beobachten. "Es wird sicher schwer für Kimi, obwohl er so talentiert ist. Sein Problem ist, dass David Coulthard auch sehr talentiert ist und enorme Erfahrung hat." McLaren-Mercedes sieht er bei den Vorbereitungen für 2002 auf gutem Weg. Aber ein Scherzchen konnte sich Häkkinen doch nicht verkneifen: "Es wird sicher schwieriger für das Team, weil ich nicht mehr dabei bin."

