• 22.11.2001 11:34

  • von Fabian Hust

Österreich-Grand-Prix nur noch alle zwei Jahre?

In der Steiermark schmiedet man Notpläne, um zu verhindern, dass der A1-Ring aus dem Formel-1-Kalender fliegt

(Motorsport-Total.com) - Noch Anfang März war man in Österreich zuversichtlich, den Ende 2002 mit dem Motorsportweltverband FIA auslaufenden Vertrag verlängern zu können: "Der mit dem Grand Prix 2002 auslaufende Vertrag steht unmittelbar vor der Verlängerung. Die diesbezüglichen Gespräche mit Österreichs Kanzler Wolfgang Schüssel und Sportministerin Susanne Riess-Passer sind gut verlaufen", so damals der Sport- und Tourismus-Landesrat Gerhard Hirschmann.

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Der österreichische Staat stimmte damals zu, den von Formel-1-Boss Bernie Ecclestones geforderten Organisationskostenzuschuss in Höhe von 17,2 Millionen Mark zu übernehmen. "Damit steht der Unterzeichnung des neuen Vier-Jahres-Kontrakts am Grand-Prix-Wochenende nichts mehr im Wege", meinte Hirschmann im Sommer noch optimistisch, machte dabei aber wohl nicht die Rechnung mit den Plänen der FIA.

Die Gespräche gerieten ins Stocken, erst nach dem letzten Rennen der Saison am wurden wieder Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung mit dem A1-Ring aufgenommen. Hirschmann kehrte jedoch erfolglos von einem Besuch in London zurück: "Ich hoffe, dass wir im Laufe der nächsten Monate zu einem Arrangement kommen werden. Durch die wachsende Konkurrenz neuer Rennstrecken und in Folge einer neuen strategischen Ausrichtung des Formel-1-Zirkus in Richtung nicht europäischer Austragungsorte" sei es laut 'ORF' für Österreich schwierig, sich im Grand-Prix-Kalender zu behaupten.

Nach einem Bericht des 'ORF' schmiedet man nun in der Steiermark einen Notplan, um den Großen Preis von Österreich auf dem A1-Ring zu halten: "Wenn der Grand Prix einmal weg ist, dann ist er wohl endgültig weg", so Hirschmann. Das "größte Sport- und Medienereignis Österreichs" solle nach dem Willen der Veranstalter nur alle zwei Jahre stattfinden, dann hätte man mehr Zeit für die Vorbereitungen und die damit verbundenen finanziellen Bedingungen zu erfüllen.

"Da auch die Rennen in Imola oder Spa gefährdet sind, wäre das eine Variante, die uns allen hilft", so Hirschmann, der darauf spekuliert, dass sich ein Partner-Grand-Prix findet, der diesem Modell zustimmt. Neben Österreich ist in der Tat auch Imola ein ernster Wackelkandidat. Zwei Rennen in Italien sind schwer durchzuführen, will die Formel 1 verstärkt außerhalb von Europa antreten und möchte man dabei den Rennkalender nicht ausdehnen, wogegen sich die Teams nämlich heftig zu Wehr setzen.