Midland-Teamchef: "Wir wollen Red Bull schlagen"

Colin Kolles über die Saisonziele von Jordan, die berüchtigten Meetings der Teamchefs und seinen Aufstieg in die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Der russische Milliardär und Neo-Jordan-Eigentümer Alexander Shnaider verfolgt die Strategie, Personal aus niedrigeren Rennserien anzuheuern und diese für sein Formel-1-Projekt einzusetzen. Einer, der davon profitiert hat, ist Colin Kolles, seit kurzem offiziell Teamchef von Midland beziehungsweise Jordan.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Jordan beziehungsweise Midland wird 2005 von Colin Kolles geleitet

Der aus der Formel 3 kommende Brite erwartet sich von der Saison 2005 nicht allzu viel: "Wir wollen im Verlauf des Jahres konstante Verbesserungen erzielen und dabei immer mehr über die Interaktion zwischen Chassis und Motor herausfinden, weil wir sehr wenig Zeit zum Testen zur Verfügung haben", erklärte er gegenüber der offiziellen Formel-1-Internetsite. "Wir wollen ab und zu in die Punkte fahren - und wir wollen Red Bull schlagen."#w1#

In der Königsklasse eingelebt hat sich Kolles übrigens recht schnell, auch bei den berüchtigten Meetings der Teamchefs. Die hält er übrigens für überbewertet: "Ich verstehe diese ganze Hype nicht", sagte er. "Als ob Geheimdienstleute etwas beschließen würden, wonach der Rest dann tanzen muss? Das ist lächerlich. Das sind Treffen von Männern, die in diesem Sport sind, und es ist auch ein Entertainment-Business. Es geht also um Sport und ums Geschäft."

Dass zuletzt viele neue Gesichter ins Formel-1-Management eingestiegen sind, bewertet er positiv: "Es ist ein gutes Signal, dass frisches Blut kommt", so Kolles. "Das alles ist nur ein natürlicher Generationswechsel, der überall passiert. Was ich für dieses Jahr erwarte, ist Konsolidation und Entwicklung eines lebensfähigen Geschäftsmodells, das den Status der Formel 1 als globalsten Motorsport weiter zementiert."