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Mick Schumachers Debüt: Warum er schneller war und was noch besser geht

Wie Formel-1-Neuling Mick Schumacher seinen ersten Einsatz an einem Grand-Prix-Freitag bewertet und wo er noch Verbesserungspotenzial sieht

(Motorsport-Total.com) - Es war nicht seine erste Formel-1-Fahrt, aber sein erster Einsatz an einem Grand-Prix-Rennwochenende: Mick Schumacher hat in Abu Dhabi sein Debüt als Freitagsfahrer für Haas gegeben, also für das Team, in dem er ab 2021 als Stammfahrer antreten wird. Und Schumacher schlug sich gut: Ohne Fehler kam er nach eineinhalb Stunden auf P18 und landete vor seinem Teamkollegen Pietro Fittipaldi.

Titel-Bild zur News: Mick Schumacher

Mick Schumacher steigt ein in den Haas VF-20, den er im Freitagstraining bewegte Zoom

Genauer: Schumacher blieb nach 23 Runden auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi 3,857 Sekunden hinter Red-Bull-Mann Max Verstappen zurück, der die Bestzeit aufgestellt hatte. Damit aber war Schumacher 2,834 Sekunden schneller als Fittipaldi. (Hier das komplette Trainingsergebnis abrufen!)

Doch diesen Abstand will Schumacher selbst nicht überbewerten. Er erklärt: Der Unterschied zu Fittipaldi sei "verschiedenen Abläufen und Runplans geschuldet".

Keine großen Überraschungen für Schumacher

Haas habe die Testarbeit auf die beiden Fahrer aufgeteilt, "damit die größte Anzahl an Daten für das Team gesammelt werden kann", sagt Schumacher.

Ihn habe bei seinem Freitagseinsatz "nix großartig überrascht", so meint der Weltmeister-Sohn weiter. Für Schumacher war es die erste Ausfahrt in einem Haas-Fahrzeug, nachdem er in der Vergangenheit bereits für Alfa Romeo und Ferrari getestet hatte und zuletzt in der Formel 2 gefahren war, wo er 2020 Meister wurde.

Er habe durch das Formel-1-Auto nun "einen anderen Eindruck vom Fahren" erhalten, sagt Schumacher. "Es ist ein schnelleres Auto, wir kommen schneller an, können später bremsen." Es sei "nicht so die große Umstellung" für ihn gewesen. "Oder sagen wir so: Ich wusste, worauf ich mich vorbereiten musste."


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Wo sich Schumacher noch steigern kann

Ob er dennoch schon Verbesserungspotenzial erkannt habe? Schumacher will sich nicht festlegen und erklärt: "Ich glaube, das Limit werde ich nicht in eineinhalb Stunden finden, sondern da braucht man eine gewisse Zeit, um sich heranzutasten, um dann halt nicht einen größeren Fehler zu machen und einen Abflug zu haben, sondern das Auto wieder heil zurückzubringen."

"Von daher macht es keinen Sinn, irgendwie zu versuchen, etwas zu starten, das blöd enden kann, sondern vielleicht nicht über den hundert Prozent zu fahren." Er müsse seine Gewohnheiten im Rennauto eben erst noch an die Formel 1 anpassen und "für mich selbst das Limit suchen", meint Schumacher.

Vor seinem Premiereneinsatz an einem Formel-1-Rennwochenende sei er "nicht übermäßig nervös" gewesen. "Ich habe mich einfach nur auf diesen Tag gefreut, und aufs erste offizielle Rausfahren, mit allen zusammen."


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Das restliche Wochenend-Programm von Schumacher

Die Zeit im Cockpit sei dann aber doch rasch verflogen. "Eineinhalb Stunden hört sich lang an, aber es ist sehr schnell vorbeigegangen, leider", meint Schumacher. "Das ist aber ein Zeichen, dass ich Spaß dabei hatte, bei der ganzen Sache."

Und Schumacher bleibt weiter am Ball, auch wenn er erst nächste Woche beim Young-Driver-Test wieder im Formel-1-Auto sitzen wird. Übers Wochenende werde er "beim Team dabei sein, in den Meetings mitmachen" und versuchen, das Personal vor Ort etwas besser kennenzulernen, so erklärt er.

Für den Moment sei er aber schon zufrieden: "Ich kann mich wirklich gut auf die Arbeit konzentrieren. Das ist wirklich positiv. Und ich freue mich darüber, dass ich so fühlen und denken kann."