• 18.08.2003 18:02

Michelin startet zuversichtlich in das letzte Saisonviertel

Pascal Vasselon erwartet wie die ihrerseits vom Reifenvorteil profitieren wollenenden Michelin-Partner gute Ergebnisse

(Motorsport-Total.com) - Die Titelkämpfe gehen in ihre heiße Phase: Bei vier noch ausstehenden Rennen zur diesjährigen Formel 1-Weltmeisterschaft befindet sich Michelin in einer ausgezeichneten Position, um sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurs-WM noch ein Wort um die WM-Kronen mitzureden.

Titel-Bild zur News: Michelin-"Bibendum"

Bei Michelin ist man für die restlichen vier Grand Prix guter Dinge

Bereits beim bevorstehenden Großen Preis von Ungarn kann der französische Reifenhersteller gemeinsam mit seinem Partner BMW WilliamsF1 und dessen Piloten Juan-Pablo Montoya sowie dem McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen in beiden Wertungen die Tabellenspitze übernehmen. Auch die weiteren Michelin-Partner ? Renault F1, Jaguar Racing und Toyota F1 ? zeigen sich optimistisch, nicht zuletzt dank ihres überlegenen Reifenmaterials weitere WM-Punkte verbuchen zu können.

In der Kürze liegt die Würze: Auch wenn sich der Hungaroring durch die in den vergangenen Monaten fertiggestellten Umbauarbeiten um rund 400 Meter auf 4,384 Kilometer verlängerte, zählt er immer noch zu den kürzesten Strecken im Formel 1-Kalender. Das nach wie vor winklige Layout der oftmals als "Mickey Maus"-Kurs bezeichneten Strecke nahe Budapest erlaubt dazu nur vergleichsweise geringe Durchschnittsgeschwindigkeiten von knapp über 180 km/h.

Bislang fanden die Piloten zudem so gut wie keine Überholmöglichkeiten vor. Gerade dieser Aspekt soll dank Modifikationen der Vergangenheit angehören. So führt die verlängerte Start-Ziel-Gerade nun in eine deutlich spitzer geformte erste Kehre. Die Fahrer erreichen dadurch auf der einen Seite eine höhere Geschwindigkeit, aus der sie ihre Boliden wiederum auf ein niedrigeres Tempo verzögern müssen. In der entsprechend größer gewordenen Bremszone bieten sich den Piloten dadurch mehr Möglichkeiten, Konkurrenten zu passieren.

Dem gleichen Prinzip folgend soll auch die zweite markante Änderung Wirkung zeitigen: Nach der Kurve elf steuern die Fahrer auf eine verlängerte Gerade, die auf die nun beinahe rechtwinklige Kurve zwölf führt, bevor zwei 180-Grad-Bögen ? zunächst links, dann rechts ? auf die Start-Ziel-Gerade führen.

Die Reifen werden besonders gefordert: Traditionell gehörte die Hitze in den vergangenen Jahren zum Großen Preis von Ungarn wie Paprika zu einem anständig scharfen Gulasch. Nicht zuletzt der Große Preis von Deutschland hat jedoch unterstrichen, dass die Michelin-Pneus auch unter diesen Bedingungen besonders gut funktionieren.

"Wir haben in Hockenheim Lufttemperaturen von über 30 Grad Celsius gemessen", erinnert sich Pascal Vasselon, Formel-1-Projektleiter bei Michelin. "Die Asphalttemperaturen stiegen dabei teilweise auf über 50 Grad Celsius. Es darf nicht vergessen werden: Die Lauffläche eines Reifens wird durch den Bodenkontakt gekühlt ? und nicht etwa durch die Luft. Wir haben die Pneus beim vergangenen Saisonlauf unter rekordverdächtigen Rennbedingungen im Einsatz erlebt und viel lernen können."