• 17.07.2001 16:52

  • von Fabian Hust

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier im Interview

Pierre Dupasquier über das verkorkste Qualifying und die Leistung der Michelin-Reifen im Rennen

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Eigentlich war Silverstone für die Truppe von Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier ein ernüchterndes Wochenende, denn es hat gezeigt, dass man im Regen noch immer weit unterlegen ist und auch im Rennen konnte man nichts reißen. Dennoch ist der Franzose alles andere als unzufrieden. Schließlich kam Juan-Pablo Montoya nach einem starken Rennen als Vierter ins Ziel und Eddie Irvine fuhr im Jaguar die fünftschnellste Runde.

Titel-Bild zur News: Dupasquier und Dr. Theissen

Mit Williams wäre Dupasquier gerne auf das Podium gekommen

Frage: "Wie lautet das Fazit des Rennens?"
Pierre Dupasquier: "Ich bin enttäuscht, dass wir nicht Zweiter oder Dritter wurden. Technisch gesehen war das möglich. Aber das ist Rennsport."

Frage: "Ist die Reifenwahl von Williams, auf die härtere Mischung zu gehen, aufgegangen?"
Dupasquier: "Ich denk es. Sie waren konkurrenzfähig. Ich würde sagen, dass sie so schnell wie die Ferraris waren und aus diesem Grund können wir uns über nichts beklagen."

Frage: "Vor kurzem mussten sie abgekratzte Reifen verwenden, aber mit der härteren Mischung konnte Montoya auf neuen Reifen starten. Habt ihr daran gearbeitet?"
Dupasquier: "Das verändert ein wenig die Balance des Autos. Es ist Sache des Fahrers, das zu fühlen, wie er die Vorderreifen empfindet. So lange man behandelte Reifen im Trockenen verwendet, verbessert sich die Leistung der Autos definitiv mit voranschreitender Abnutzung."

Frage: "Hat das Wetter am Samstagmorgen die Angelegenheit schwieriger gestaltet?"
Dupasquier: "Absolut. Wir hatten mit ihnen nicht viel Erfahrung, das ist richtig."

Frage: "Und wie war der weiche Reifen?"
Dupasquier: "Ich denke, dass er auch gut war. Irvine war im Rennen erneut sehr schnell, aber er beschwerte sich, dass er im Qualifying so weit weg ist."

Frage: "Würden sie sagen, dass sie hier nicht gut dabei waren?"
Dupasquier: "Nein, das würde ich nicht sagen. Wir haben schließlich seit dem Beginn der Saison keinen richtigen Fehler begangen. Wir haben uns manchmal mehr oder weniger gut den Temperaturen angepasst, was eine Rolle gespielt hat. Aber wir sind nicht zu weit weg."

Frage: "Aber vom Standpunkt des Qualifying aus gesehen muss das wohl ihr bisher enttäuschendes Rennen gewesen sein..."
Dupasquier: "Ja, es war sehr enttäuschend und auch für Ralf. Er war ganz schön der Dumme, weil er einen Satz Reifen verlor, da er im Verkehr steckte."

Frage: "Sie haben in Imola und Montreal gewonnen, Strecken, die Hockenheim ähnlich sind. Werden sie dort ähnliche Reifen verwenden?"
Dupasquier: "Möglicherweise nicht, wir werden sehen. Hockenheim verlangt nicht viel von den Reifen. Es ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke mit zwei Schikanen. Das Stadium ist eine Sache für sich, doch es verlangt von den Reifen nicht zu viel."

Frage: "Aber sie sind zuversichtlich, dass sie gute Reifen dabei haben werden?"
Dupasquier: "Oh ja. Wir sind immer zuversichtlich!"