Michelin: Letztlich sind die Teams verantwortlich
Die Reifenhersteller müssen ihren Beitrag zur Sicherheit leisten, die endgültige Reifen- und Strategiewahl obliege aber den einzelnen Teams
(Motorsport-Total.com) - Max Mosley redete den Formel-1-Teams noch einmal in das Gewissen: Sie seien dafür verantwortlich, im Falle einer Gefahr ein Auto aus dem Rennen zu holen. Gleichzeitig aber nahm er auch die Reifenhersteller in die Pflicht. Die FIA könne bezüglich der Reifenentwicklung nur kleine Beiträge leisten, es obliege demnach Bridgestone und Michelin, darauf zu achten, einen sicheren Reifen anzubieten.

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Michelin: Sicherheitsaspekte fließen zwingend in die Entwicklung ein
"Die Formel 1 ist diesbezüglich von den Reifenlieferanten abhängig, um sicherzustellen, dass bei der Jagd nach Leistung keine Risiken eingegangen werden", so Mosley. Zugleich aber ist der Engländer auch zuversichtlich, sich auf die Teams verlassen zu können. Diese müssten "alle Anstrengungen unternehmen, damit es keine weiteren Reifenschäden in der Saison gibt."#w1#
Michelin reagierte auf diese Darstellung, wenn auch nur leise. "Solange ein vorbeugender Reifenwechsel nicht aus klar ersichtlichen Sicherheitsgründen notwendig ist, darf nur ein platter oder beschädigter Reifen während eines Rennens gewechselt werden", so der Wortlaut des Sportlichen Reglements. Darüber hinaus gäbe es jedoch weitere Maßnahmen.
"Mit den Regelungen dieses Jahres, bei denen ein Reifensatz Qualifying und Rennen überdauern muss, gibt es einige Maßnahmen, die eingeführt wurden, damit die Teams nicht zu strategischen Reifenwechseln verleitet werden", erklärte Nick Shorrock, der Direktor von Michelins Formel-1-Aktivitäten.
"Aus diesen Gründen führt die FIA die notwendigen Tests durch und behält sich das Recht vor, auf der Basis jedes gewechselten Reifens zu entscheiden", fuhr er fort. "Die FIA könnte dann auch eine Strafe verhängen." Doch die Verantwortung für Reifenprobleme oder einen Reifenwechsel sei nicht per se bei den Reifenherstellern zu suchen.
"Die Verantwortung des Reifenherstellers ist es, sicherzustellen, ein geeignetes Produkt zur Verfügung zu stellen. Dabei fließen auch alle Sicherheitsaspekte ein", so Shorrock weiter. "Aber auch der notwendige Ratschlag für den Reifen, der am Wochenende eingesetzt wird. Die endgültige Entscheidung, auch bezüglich der gewählten Strategie, liegt aber voll und ganz in den Händen der jeweiligen Teamführungen."

