• 05.09.2006 16:22

Michelin kämpft bis zum Ende

Noch vier Rennen wird Michelin in der Formel 1 bestreiten und dabei die Anstrengungen in keiner Weise zurückschrauben

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ende der Saison 2006 wird sich Michelin von der Formel-1-Bühne verabschieden. Die Streichung des Wettbewerbs auf dem Reifensektor durch die FIA veranlasste die Franzosen zum Ausstieg aus der Königsklasse. Doch Michelin ist fest gewillt, mit einem weiteren WM-Titel in der Tasche abzutreten. Zwölf Punkte Vorsprung hat Fernando Alonso in der Fahrerwertung auf Michael Schumacher. In Monza möchte Michelin helfen, den Vorsprung noch weiter anwachsen zu lassen.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin lässt auch vier Rennen vor dem Ende nicht nach

In der Vorwoche standen nach der Sommerpause wieder Testfahrten an, die auch Michelin intensiv nutzte. "Da beide Weltmeisterschaften noch weit offen sind, ist es das Ziel solcher Tests, das Paket so effektiv wie möglich zu machen und zu versuchen, wichtige Zehntel oder Hundertstel zu finden", so Michelins Formel-1-Direktor Nick Shorrock. "Die Arbeit, die wir mit den Reifen leisten, kann dazu beitragen, aber unsere Partnerteams wollen auch ihre Fähigkeiten demonstrieren und die grundlegende Leistung der Autos verbessern. Das gilt für alle unsere Teams, die alle noch weitere Punkte holen möchten."#w1#

"Nach einem intensiven Rennen in der Türkei geht es jetzt auf der klassischen Strecke von Monza weiter, einem der ältesten Kurse gleich nach Brooklands und Indianapolis", so Shorrock weiter. "In Monza verbinden sich angesichts sehr langer Geraden und anspruchsvoller Schikanen Geschwindigkeit und Können. Die langen Geraden von Monza erfordern einen sehr geringen Abtrieb. So kann man an vier beziehungsweise fünf Stellen einer Runde Spitzengeschwindigkeiten von 350 km/h erreichen."

Aber vor allem die schnellen Kurven wirken sich auf die Reifen in besonderer Weise aus: "Es gibt einige anspruchsvolle Kurven, besonders die beiden 'Lesmos' stechen hier heraus. Außerdem hat annähernd die Hälfte der Strecke einen neuen Belag erhalten, inklusive der beiden eben genannten Kurven. Diese Veränderung hat sich auf die Testsessions der vergangenen Woche ausgewirkt. Wir mussten unsere Referenz-Reifen austauschen, da die Strecke den Reifen wesentlich weniger zusetzte."

"Nach dem vorangegangenen Testverbot brachte die Testwoche in Monza ein sehr intensives Programm mit sich", erklärte er weiter. "Neben der Auswahl der Reifen für den Grand Prix haben wir gemeinsam mit unseren Partnern die Reifenentwicklung weitergeführt. Wir haben uns die Zusammensetzung und die Konstruktion angeschaut und untersucht, was die Teams noch tun können, um mit der Kombination aus Auto und Reifen noch besser abzuschneiden. Außerdem waren unsere Partner damit beschäftigt, ihre neusten Chassis-, Aerodynamik- und Motorentwicklungen zu prüfen."

Alle Michelin-Teams haben 2006 bereits Punkte einfahren können, die Scuderia Toro Rosso möchte gerade im Heimrennen in Italien das Punktekonto weiter erhöhen, denn bisher steht nur ein Zähler auf der Habenseite. Leicht wird das aber nicht. "Monza ist bezüglich der Reifenwahl die schwierigste Strecke", erklärte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. "Durch den Mix aus extrem schnellen Kurven und langsamen Geraden muss man bei den Mischungen und Konstruktionen zwangsläufig Kompromisse eingehen."

"Am Ende der Geraden erreichen die Autos fast 350 km/h, und zwei Sekunden später bremsen sie auf 120 km/h herunter. Das sorgt für eine Belastung von 5g auf die Seitenflanken des Reifens", fuhr er fort. "Auch die Lateralkräfte sind hoch, fast 4g sind es in Kurve drei und der 'Parabolica'. Weiche Reifen können beim Bremsen und Beschleunigen helfen, aber man darf nicht zu weich werden. Durch die schnellen Kurven besteht sonst die Gefahr der Blasenbildung."

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!