Michelin hofft auf ersten Grand-Prix-Sieg in Japan

Noch nie hat Michelin auf japanischem Boden einen Grand Prix gewonnen, was sich mit mittelharten Pneus in Suzuka ändern soll

(Motorsport-Total.com) - Japanische Firmen strengen sich in Japan immer besonders an, legen auf einen erfolgreichen Auftritt in der Heimat aus Mentalitätsgründen noch weit mehr Wert als die europäischen Mitbewerber. Da stellt auch die Formel 1 - und in diesem Zusammenhang insbesondere der Reifenkrieg zwischen Bridgestone und Michelin - keine Ausnahme dar.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin strebt den ersten Sieg überhaupt auf japanischem Boden an

Obwohl Juan-Pablo Montoya bis zu seinem Ausfall vergangenes Jahr in Führung lag, gelang es Michelin noch nie, in der Höhle des Löwen einen Grand-Prix-Sieg zu erringen. Dennoch freut sich Sportchef Pierre Dupasquier auf das Wochenende: "Suzuka ist eines der besten und herausforderndsten Rennen des Jahres. Die Aerodynamiker müssen sich da wirklich den Kopf zerbrechen, um die Abstimmung für die Mischung aus schnellen und langsamen Kurven und den Geraden hinzubekommen."#w1#

"Durch den späten Termin ist Suzuka ein guter Anhaltspunkt für die Teams und Zulieferer, denn während der Saison konnte man viel darüber lernen, wo man in etwa steht. Mit zwei japanischen Automobilwerken und einem japanischen Spitzenfahrer - übrigens alle auf Michelin-Reifen - sollte die Stimmung großartig werden, und ich hoffe, wir können auf letztes Jahr aufbauen, als wir stark aussahen, bis äußere Faktoren uns einen Strich durch die Rechnung machten", ergänzte er.

Pascal Vasselon, Programmchef für die Formel 1, beleuchtete indes eher die technische Seite des Reifenkriegs: "Das Ende der Saison bietet mit Spa, Monza, Shanghai, Suzuka und Interlagos einige fantastische Veranstaltungsorte. Suzuka ist ein Paradies für Fahrer und eine Herausforderung für uns. Der Schlüsselfaktor in Japan sind die aufeinander folgenden schnellen Kurven, in denen der kleinste Fehler jede Menge wertvolle Zeit kosten kann."

"Eine wichtige Facette des Kurses ist außerdem seine Konfiguration in der Form einer Acht, wodurch Links- und Rechtskurven gleich verteilt sind. Dadurch sind die Verschleißwerte gleichmäßig balanciert und nicht so heftig, wie man aufgrund der hohen Durchschnittsgeschwindigkeit vermuten könnte. Die Strecke verändert sich außerdem im Laufe des Wochenendes sehr, und dadurch hält sich die Belastung am Sonntag im Rennen normalerweise in Grenzen", ergänzte der Franzose.

Auf Japan vorbereitet hat sich Michelin im spanischen Jerez, wo man bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke auch einige verbesserte Mischungen im Gepäck hatte. In Suzuka scheint die Reifenwahl eindeutig zu sein, denn es bekommen alle Teams dieselben Reifentypen zur Verfügung gestellt: "Wir werden zwei Arten Trockenreifen dabei haben", so Vasselon, "die aus dem mittleren bis harten Bereich unserer Palette kommen."