Michelin geht pessimistisch in die neue Saison

Pierre Dupasquier ist zwar sicher, dass Michelin die besseren Reifen produziert, an den Gewinn des WM-Titels glaubt er aber nicht

(Motorsport-Total.com) - 2005 geht der Reifenkrieg zwischen Bridgestone und Michelin in sein fünftes Jahr - und nach acht Bridgestone-Titeln in vier Jahren will Michelin endlich auch einmal eine WM-Krone mit nach Clermont-Ferrand nehmen. Der Wille ist da, nur der Glaube nicht: "Ich denke nicht", antwortete Sportchef Pierre Dupasquier auf die Frage, ob Michelin kommende Saison erstmals seit dem Wiedereinstieg Weltmeister werden kann.

Dupasquier übt sich in Zweckpessimismus: "Kann nie funktionieren"

Und zwar "aus einem einfachen Grund", wie er dieser Tage in Birmingham erklärte: "Wir wünschen uns konkurrenzfähige Partner, aber wenn zwei oder mehr unserer Partner sehr konkurrenzfähig sind, nehmen sie sich gegenseitig Punkte weg, denn bei Michelin werden sich nicht alle Punkte so auf einen Fahrer konzentrieren wie es bei Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) der Fall ist. Arithmetisch ist daher völlig klar, dass es für uns nie funktionieren kann."#w1#

Allerdings ist sich der Franzose ebenso sicher, dass Michelin die besseren Formel-1-Reifen hat als Bridgestone: "Es steht außer Frage, dass wir 2003 die Nase vorn hatten. Und ich bin mir sicher, dass dies in der vergangenen WM-Saison nicht anders war", posaunte er vor kurzem. "Wir haben jedem unserer sechs Partnerteams Reifen zur Verfügung gestellt, die unter unterschiedlichsten Bedingungen eine gleichmäßig hohe und konstante Performance geliefert haben."

Dennoch: "Ich habe letztes Jahr etwas ausgerechnet", so der 67-Jährige. "Wenn Michael bei allen Rennen Vierter wird und fünf von unseren Jungs sich die Punkte untereinander aufteilen, dann ist Michael am Ende um einen Punkt oder so Weltmeister, wenn ich mich nicht täusche." Trotzdem will sich Michelin nicht auf einen Rennstall konzentrieren. Außerdem sei es besonders reizvoll, Ferraris Siegesserie zu unterbrechen - und gut vermarktbar...