• 07.05.2004 13:41

  • von Marco Helgert

Michelin gegen Änderung der Reifenregel

Michelin kann sich mit der Lösung, dass künftig nur noch ein Reifenhersteller in der Formel 1 aktiv sein soll, nicht anfreunden

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Dienstag beschlossen die Teamchefs der Formel 1 zusammen mit der FIA, dass künftig, wahrscheinlich bereits ab 2006, nur noch ein Reifenhersteller in der Formel 1 aktiv sein soll. Dies soll aus zwei Gründen heraus geschehen. Einerseits sollen die Kosten gesenkt werden, da durch nur einen Hersteller die kostenintensiven Reifentests ad acta gelegt werden könnten. Auf der anderen Seite hat die FIA bei nur einem Reifenhersteller eine Eingriffsmöglichkeit, falls die Formel 1 zu schnell werden würde.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reife auf einem Williams-BMW FW26

Michelin möchte sich in die Diskussionen über künftige Reifenregeln einschalten

Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier äußerte bereits seine Bedenken gegenüber dieser Idee. "Wir mögen diese Idee überhaupt nicht", erklärte er gegenüber 'AtlasF1'. "Jedes Mal, wenn wir in den Rennsport kamen, dann geschah das mit einem Partner und mit dem gemeinsamen Ziel, besser als die Konkurrenz zu sein. Zu den Gegnern gehörte dann auch ein anderer Reifenhersteller."#w1#

Nun äußerte sich auch die Konzernspitze kritisch. "Ich bin überrascht von dieser Entscheidung", erklärte Edouard Michelin, CEO von Michelin. "Als wir 2001 in die Formel 1 kamen, so geschah das durch den Einfluss einiger Teams, die von unserer Technologie profitieren wollten. Darüber hinaus wurden sie von der Organisation der Formel 1 unterstützt, um das Interesse am Sport zu vergrößern."

Wäre Michelin Alleinausrüster in der Formel 1, so würde der Konkurrenzgedanke wegfallen, aber noch haben die Franzosen keine endgültige Entscheidung getroffen. Man wolle sich erst "mit allen Partnerteams beraten, ehe man eine Position zum Status des Alleinausrüsters" beziehen wolle. Doch Michelins lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass man den eingeschlagenen Weg für falsch hält, auch wenn er der Kostensenkung dienen soll.

Unter der Prämisse der Senkung der Kosten, sei der Vorschlag "keine geeignete Lösung", hieß es im Statement weiter. Doch untätig werden die Franzosen nicht auf die Entscheidung warten. Man wolle "eine Anzahl eigener Vorschläge unterbreiten, um die Kosten zu senken und den Geist des Wettbewerbes aufrecht zu erhalten".