• 05.05.2004 16:10

  • von Marco Helgert

Neue Reifenregel: Bridgestone ja, Michelin nein

Ab 2006 soll es nur noch einen Reifenlieferanten in der Formel 1 geben - Michelin kann diesem Vorschlag nichts abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Ab 2006 soll nur noch ein einziger Hersteller in der Formel 1 aktiv sein, dies beschlossen die Teamchefs und die FIA am Dienstagabend in Monaco. Dies bedeutet unweigerlich das Aus für den Reifenkampf in der Formel 1, und genau dies ist auch beabsichtigt. Derzeit sind mit Bridgestone und Michelin zwei Reifenfirmen in der Formel 1 aktiv. Einer der beiden muss die Königsklasse 2006 also verlassen, wenn nicht sogar beide gehen müssen, den die FIA möchte den Reifenlieferanten über eine Ausschreibung bestimmen.

Titel-Bild zur News: Renntransporter von Bridgestone

Bridgestone möchte auch nach 2005 in der Formel 1 verbleiben

Eine Reifenfirma kann man wohl von Anfang an von der Liste streichen: Michelin. Die Franzosen können einem Formel-1-Engagement ohne Konkurrenz nur wenig abgewinnen. "Wir mögen diese Idee überhaupt nicht", erklärte Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier gegenüber 'AtlasF1'. "Jedes Mal, wenn wir in den Rennsport kamen, dann geschah das mit einem Partner und mit dem gemeinsamen Ziel, besser als die Konkurrenz zu sein."#w1#

"Zu den Gegnern gehörte dann auch ein anderer Reifenhersteller", fuhr der Franzose fort. "Wenn es nur noch einen Ausrüster gibt, dann hilft das in keiner Weise unseren Partnern, da ja jeder das gleiche Material erhält. Außerdem geht es auch darum, zu zeigen, dass wir einen besseren Job als die anderen in der Reifenindustrie machen können. Das wäre für uns dann nicht mehr möglich." Zudem fehle bei einem Alleinausrüster die technische Herausforderung.

Anders sieht es bei Bridgestone aus. Die Japaner hätten zwar den weiteren Wettbewerb auch bevorzugt, können sich aber ein Formel-1-Engagement auch als alleinige Firma vorstellen. "Bridgestone begrüßt den Wettbewerb und die damit einhergehenden Vorteile für Technik und Marketing", so Bridgestones Technischer Direktor Hirohide Hamashima. "Dennoch würden wir gerne mit der Formel 1 weitermachen. Wir wollen bleiben."