• 23.06.2003 16:05

  • von Marco Helgert

Michelin: Fünf Trockenreifen für den Nürburgring

Michelin möchte seinen Teams auch beim Europa-Grand-Prix auf dem Nürburgring einen Reifenvorteil verschaffen

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher könnten die Anforderungen an die Reifenhersteller kaum sein: Erst der enge und langsame Straßenkurs in Monaco, gefolgt von der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Montreal und jetzt der Nürburgring ein der Eifel. Doch Michelin fühlt sich für das neunte Formel-1-Rennen der Saison gut vorbereitet.

Titel-Bild zur News: Michelin-"Bibendum"

"Bib" von Michelin freut sich bereits auf den anstehenden Europa-Grand-Prix

"Auf dem Nürburgring ist die Situation wieder ganz anders, und man muss die richtige aerodynamische Balance finden", erklärte Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier. "Man muss genügend Abtrieb finden, ohne das es einen einbremst. Das wird für unsere fünf Partnerteams ein gutes Barometer für den Rest der Saison sein, weil wir auf Strecken fahren werden, die ähnliche Anforderungen haben."

Dennoch könnte es auch einige Überraschungen geben, "weil Teile des Nürburgrings neu asphaltiert wurden. Die Streckentemperaturen können zwischen 8°C und 40°C variieren, und kein Formel-1-Team testet hier häufig. Wir glauben, dass wir unseren Teams in den letzten Rennen einen Leistungsvorteil verschaffen konnten. Natürlich ist dies auch unser Ziel für dieses Wochenende."

"Der Nürburgring wirft keine speziellen technischen Probleme auf", erklärte Michelins Formel-1-Projekt-Manager Pascal Vasselon. "Vorder- und Hinterreifen müssen viel Last ertragen, aber sie bauen recht gleichmäßig ab. Wie bei den meisten Rennen bringen wir fünf Trockenreifen an den Nürburgring ? drei verschiedene Mischungen und drei unterschiedliche Konstruktionen."

"Die Auflagefläche der Reifen auf dem Nürburgring ist Mittelmaß, der Reifenverschleiß daher nicht sehr hoch", so der Franzose weiter. "Wir können daher eher weiche Reifen mitbringen. Ganz einfach wird die Wahl dennoch nicht, weil wir die unterschiedlichen Temperaturen beachten müssen."

Auch in der Eifel erscheint es möglich, dass einige Michelin-Fahrer die Vorderreifen beim Boxenstopp nicht wechseln werden. Mit nur einem einzigen Stopp wird jedoch niemand am Sonntag das Rennen angehen: "Ein Stopp dauert 32 bis 33 Sekunden, wenn alles gut verläuft. Ich denke, dass die Fahrer zwei oder drei Stopps machen werden", erklärte Vasselon. "10 Kilogramm Benzin bedeuten auf dieser Strecke etwas mehr als 0,3 Sekunden Zeitverlust."