• 29.07.2003 12:49

  • von Marcus Kollmann

Michelin erwartet spannendes Rennen in Deutschland

Pierre Dupasquier zeigt sich vor dem zwölften WM-Lauf zuversichtlich und rechnet mit einem spannenderen Grand Prix als in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Das Duell um die besten Reifen ist längst entbrannt, entscheidet doch das schwarze Gold von Bridgestone und Michelin mittlerweile maßgeblich welches Team am Ende eines Rennens triumphiert.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Dupasquier: Der Hockenheimring viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren

Nachdem die französischen Pneus zuletzt unter wärmeren Bedingungen konkurrenzfähiger waren, konnte Bridgestone im Anschluss an zuvor absolvierte ausführliche Reifentests zuletzt beim Großbritannien-Grand Prix wieder zurückschlagen.

Welcher der beiden Hersteller an diesem Wochenende die besseren Reifen bereit stellt, wird sich im Verlaufe des Rennwochenendes auf dem Hockenheimring zeigen müssen. Pierre Dupasquier, Motorsportdirektor von Michelin, hegt jedenfalls keine Zweifel, dass die Gummiwalzen aus Clermont-Ferrand konkurrenzfähig sein werden.

"Ich denke, dass der Große Preis von Deutschland noch spannender wird als es das schon aufregende Rennen in Silverstone vor zwei Wochen war", rechnet der Franzose wieder mit Action pur.

"Einige Leute glauben, dass in Silverstone so etwas wie eine Trendwende in Bezug auf diesjährige Weltmeisterschaft stattgefunden hat, doch ich glaube das nicht. Der gegenwärtig führende Fahrer in der Wertung konnte sich von seinen Hauptrivalen nicht absetzen und der Kampf um den Titel bleibt erfreulicherweise offen", widerspricht Dupasquier damit auch indirekt, dass die Bridgestone-Pneus zuletzt vielleicht besser funktionierten als die eigenen.

Für das zweite Rennen auf dem modifizierten Hockenheimring ist man bei Michelin jedenfalls guter Dinge. "Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Partner-Teams Reifen zur Verfügung stellen werden die ihnen dabei helfen werden das volle Potenzial ihrer Chassis zu entfalten."

Dass es sich dabei um keine leeren Worthülsen handelt, untermauert die Tatsache, dass in der Vorbereitung der Entwicklung von Reifen für den zwölften WM-Lauf auf Daten und Erkenntnisse vom Vorjahr zurückgegriffen werden konnte, wo die Formel 1 zum ersten Mal auf dem umgebauten und nunmehr nur noch 4,574 Kilometer messenden Kurs fuhr.

"Letztes Jahr wurden die Reifen für Hockenheim bei Tests zusammen mit unseren Teams entwickelt und beruhten auf simulierten Rundenzeiten und simulierter Reifenbeanspruchung. Dabei handelte es sich um Vergleiche [zwischen der alten und der neuen Strecken, Anm. d. Red.] und wir mussten uns mehr auf geschätzte berechnete Daten verlassen als in der Vorbereitung auf andere Strecken. Jetzt, nachdem wir einmal auf dem neuen Hockenheimring gefahren sind, sind wir jedoch mit der neuen Streckenführung des Hockenheimrings vertraut."

"Er hat viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren. Der Kurs besitzt jetzt aber auch nicht mehr viele der offensichtlichen Fallen und generell handelt sich jetzt um eine recht schnelle Strecke mit einer großen Vielzahl unterschiedlicher Kurven. Einige davon sind schnell, während es aber auch langsamere Abschnitte wie beispielsweise das Stadium gibt."