• 28.07.2005 17:56

Michael Schumacher zieht vernichtende Bilanz

Michael Schumacher spricht offen über die Formschwäche bei Ferrari, die Probleme am Auto und seinen wahrscheinlichen "Nachfolger" Alonso

(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat vor dem Großen Preis von Budapest am Sonntag auf dem Hungaroring bereits ein vernichtendes Saisonfazit gezogen. "Wir waren in diesem Jahr nie wirklich in der Lage, jemanden herauszufordern" erklärte der 36 Jahre alte Ferrari-Pilot, betonte aber gleichzeitig: "Das soll die Leistung von Fernando Alonso nicht schmälern." Trotzdem habe ihn und die Scuderia die Durststrecke nach sechs WM-Konstrukteurstiteln in Folge "härter als erwartet" getroffen, gab Schumacher zu.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hat derzeit wenig Grund zur Freude

Der Spanier Alonso führt derzeit bei noch sieben ausstehenden Rennen die WM-Fahrerwertung mit 36 Punkten vor dem Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes (51) an. Mit 40 Zählern Rückstand auf Alonso folgt als Dritter Schumacher (47). Alonso, der am Freitag seinen 24. Geburtstag feiert und auf dem Weg zum jüngsten Formel-1-Weltmeister aller Zeiten ist, hat in dieser Saison bereits sechs Rennen gewonnen. Zuletzt triumphierte er am vergangenen Wochenende in Hockenheim.#w1#

Dagegen blickt Vorjahressieger Schumacher dem Grand Prix auf der staubigen und 4,381-km-langen Piste von Budapest eher pessimistisch entgegen. "Wenn kein Wunder geschieht, wird sich im Vergleich zu den vergangenen drei Rennen bei uns nicht viel zum Positiven ändern", prophezeite "Schumi" und macht sich nur wenig Hoffnung auf einen Platz auf dem Podest. Trotzdem orientiere er sich in der Fahrerwertung "nach vorne".

Als Hauptmanko für die Krise der Scuderia hat Schumacher, der am Hungaroring mit vier Siegen Rekordgewinner ist, die Reifen ausgemacht. "An den vier Eckpunkten des Autos müsste ein Wunder geschehen, damit wir in Budapest eine Chance haben", meinte der Kerpener viel sagend. Seinem vermeintlichen Nachfolger Alonso zollt Schumacher indes viel Respekt: "Fernando macht einen guten Job, warum sollte er dafür nicht belohnt werden."

Die zu erwartende Hitzeschlacht fürchtet Schumacher trotz der vorausgesagten 40 Grad Celsius am Rennwochenende aber nicht. "Natürlich ist es unangenehm und man muss schon am Vortag des Rennens auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten", bemerkte der siebenmalige Champion: "Aber im Auto geht ja ein Fahrtwind."