• 09.06.2006 20:02

MF1 Racing war die Überraschung des Tages

Tiago Monteiro (13.), Christijan Albers (15.) und Giorgio Mondini (16.) platzierten sich heute komfortabel im Mittelfeld und waren im Anschluss zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - MF1 Racing erlebte beim Heimspiel nur wenige Meter von der Fabrik entfernt einen furiosen ersten Trainingstag, an dem sich alle drei Piloten des Teams gut im Mittelfeld platzieren und für die positive Überraschung des Tages sorgen konnten. Tiago Monteiro war dabei auf Rang 13 mit einem Rückstand von 2,112 Sekunden auf die Spitze und sogar weniger als einer Sekunde Rückstand auf den besten Einsatzpiloten der schnellste Fahrer des russischen Rennstalls am heutigen Tag.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Die MF1-Racing-Boliden waren heute in Silverstone schnell unterwegs

Aber auch Christijan Albers auf Platz 15 mit 2,417 Sekunden Abstand auf den Spitzenreiter sowie Testpilot Giorgio Mondini, der lediglich 30 Tausendstelsekunden dahinter auf Rang 16 zu finden war, zeigten überzeugende Leistungen, nachdem die drei Piloten in der ersten Session noch geschlossen die Plätze neun bis elf mit weniger als einer Zehntel Abstand belegt hatten.#w1#

Erfolgreicher Tag für Monteiro

"Ich bin mit unserer Arbeit heute sehr zufrieden." Tiago Monteiro

Monteiro zeigte sich nach den Trainings entsprechend zufrieden: "Ich bin mit unserer Arbeit heute sehr zufrieden. Das Auto war sehr gut vorbereitet und das Team zeigte eine sehr gute Leistung. Wir haben einen wirklich guten Job erledigt, haben uns auf unser Setup-Programm konzentriert und Änderungen durchgeführt, wenn wir auf den gleichen Reifen unterwegs waren", berichtete der Portugiese.

"Wenn wir dann dachten, dass wir das richtige Setup gefunden hatten, haben wir auf neue Reifen gewechselt", fuhr er fort. Doch wie viele Piloten haderte auch Monteiro heute noch mit dem mangelnden Grip der Strecke: "Es gab große Unterschiede bezüglich des Grip-Levels, so dass ich in der Abbey-Schikane einen Fehler gemacht habe und das Auto beinahe aus der Kontrolle verloren hätte."

Wäre dieses Missgeschick nicht gerade auf seiner schnellsten Runde passiert, wäre unter Umständen sogar eine noch bessere Platzierung in Reichweite gewesen, vermutete Monteiro: "Das ist sehr schade, denn dieses eine Zehntel hätte mich auf die neunte Position bringen können. Aber dennoch ist es sehr ermutigend, hier so nahe an der Pace der Spitze dran zu sein. Wir müssen jetzt ruhig bleiben, heute Abend hart arbeiten und dann morgen im Qualifying stark auftreten. Ich freue mich schon sehr darauf", äußerte sich der Portugiese abschließend zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Wochenendes.

Auto war angenehm zu fahren

"Wir hätten noch schneller unterwegs sein können, wenn wir nicht in der zweiten Session ein technisches Problem gehabt hätten." Christijan Albers

Auch Teamkollege Christijan Albers war am Ende des Tages zufrieden: "Grundsätzlich glaube ich, dass wir einen sehr guten Tag hatten. Es ist sehr schade, dass ich den neuen Reifensatz nicht in der Form nutzen konnte, wie ich das gerne getan hätte. Aber alle haben einen guten Job gemacht, und das Auto war auf dieser Strecke sehr angenehm zu fahren", berichtete der Holländer von seinen Eindrücken.

Trotz seiner guten Platzierung glaubte auch Albers, dass er noch schneller hätte sein können: "Wir konnten einige gute Zeiten fahren, obwohl ich sagen muss, dass ich der Meinung bin, dass wir noch schneller hätten unterwegs sein können, wenn wir nicht in der zweiten Session ein technisches Problem gehabt hätten", meinte der Holländer. "Es war nichts Großes, bis morgen sollte das also rechtzeitig gelöst sein, und hoffentlich können wir dann auch unsere Qualifying-Performance verbessern."

Mondini zeigte trotz Dreher eine gute Leistung

Angesichts der guten Leistungen aller drei Piloten schmerzte auch ein Dreher Mondinis gegen Ende der ersten Session weniger. Der Freitagspilot lieferte trotz seines Missgeschicks eine solide Leistung ab und konnte das Team mit wertvollen Informationen versorgen: "Wir haben heute einige neue aerodynamische Teile am Auto ausprobiert, die gut zu funktionieren scheinen, wenn man sich unsere Pace ansieht", zog auch der Schweizer ein positives Fazit.

"Unsere Fortschritte sind ganz klar erkennbar." Giorgio Mondini

"Ich hatte einen Dreher in der ersten Session, der mein Reifentestprogramm ein bisschen eingeschränkt hat, aber wir waren dennoch in der Lage, die erforderlichen Daten zu sammeln. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg zur korrekten Entscheidung sind. Unsere Fortschritte sind ganz klar erkennbar, und jeder im Team scheint sehr motiviert zu sein. Hoffen wir, dass sich das über das ganze Wochenende fortsetzt", gab Mondini seine Einschätzungen zu Protokoll.

Auch Teamchef Colin Kolles zeigte sich angesichts des offensichtlich weitergehenden Aufwärtstrends zufrieden, auch wenn man bei Testfahrten in Silverstone bereits schneller unterwegs war: "Wir waren hier bei Testfahrten bereits schneller, aber das hängt vermutlich mehr von den Streckenbedingungen ab als von allen anderen Faktoren, denn alle Fahrer waren langsamer", resümierte er.

Team ist auf dem richtigen Weg

"Ich denke, wir arbeiten definitiv in die richtige Richtung. Der Abstand ist im Vergleich zum vergangenen Jahr wesentlich kleiner. Natürlich werden wir erst morgen im Qualifying sehen, wo wir wirklich stehen, aber wir sind sehr zuversichtlich. Es sieht auf jeden Fall sehr viel versprechend aus", äußerte Kolles die Hoffnung, dass man die guten Leistungen auch in Qualifying und Rennen wird umsetzen können.

"Es gab an den Autos keine signifikanten Probleme, die erwähnenswert wären." James Key

Angesichts des tollen Resultates kam am Ende des Tages auch James Key, der technische Direktor des russischen Rennstalls, ins Schwärmen: "Beide Sessions waren für alle unsere Fahrer sehr zufrieden stellend, wie ich meine. Es gab an den Autos keine signifikanten Probleme, die erwähnenswert wären. Giorgio hatte am Morgen einen kleinen Dreher, aber das war bei vielen Autos der Fall, weil die Streckenbedingungen zu Beginn sehr schwierig waren", erklärte Key.

"Wenn man all dies in Betracht zieht, dann war der Level unserer Performance heute etwas besser als erwartet, aber das Wichtigste kommt erst morgen Nachmittag, wir werden also abwarten, wo wir dann stehen", blickte auch der Brite auf das Qualifying voraus. "Alle drei Fahrer haben einen sehr soliden Job abgeliefert, und wir hatten einige Entwicklungen im aerodynamischen Bereich, die so zu arbeiten scheinen, wie wir das geplant hatten. Wir haben für heute Abend noch einige Hausaufgaben zu erledigen, bezüglich der Balance und der Reifenwahl, aber dennoch sind wir in relativ guter Form", äußerte sich auch Key abschließend zufrieden.