Mexiko-Stadt: Herausforderung Streckenumbau

Bis zum Formel-1-Comeback am 1. November gibt es in Mexiko-Stadt noch viel zu tun: Umbau des Autodromo Hermanos Rodriguez in vollem Gange

(Motorsport-Total.com) - Am 1. November dieses Jahres gastiert die Formel 1 zum ersten Mal seit fast 24 Jahren wieder in Mexiko. Austragungsort ist im Herbst 2015 genau wie im Frühjahr 1992 das Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt. Die Basis für die Rennstrecke ist zwar vorhanden. Es kann aber (noch) keine Rede davon sein, dass im Hinblick auf das Mexiko-Comeback der Königsklasse schon alles angerichtet wäre.

Titel-Bild zur News: Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt

Im Herbst 2015 fährt auch die Formel 1 durch das Baseball-Stadion in Mexiko-Stadt Zoom

Schließlich wird der Kurs von damals 4,421 Kilometern Länge mit 14 Kurven umgebaut auf 4,313 Kilometer Länge mit 17 Kurven. So nimmt die Strecke beim bevorstehenden Auftritt der Formel-1-Boliden gleich an mehreren Stellen einen anderen Verlauf als es beim Grand Prix von Mexiko 1992 der Fall war.

Die prägnanteste Veränderung ist der Wegfall der ehemals gefürchteten Peraltada-Kurve. Anstatt wie bis 1992 mit hoher Geschwindigkeit eine 180-Grad-Rechts zu durchfahren, um anschließend die lange Start/Ziel-Gerade unter die Räder zu nehmen, führt das neue Layout durch das auf der Innenseite der Peraltada liegende Baseball-Stadion, das gelegentlich auch für Konzerte genutzt wird. Die Formel-1-Boliden folgen im Herbst einem ähnlichen Verlauf durch das Stadion wie es in den Jahren 2002 bis 2007 die ChampCars taten.

Verantwortlich für den Umbau des Autodromo Hermanos Rodriguez zeichnet einmal mehr das in Aachen ansässige Architekturbüro Tilke. "Das Erbe der Strecke ist die erste Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Der zweite Aspekt, den wir berücksichtigen müssen, ist das Arbeiten in einer lebhaften Stadt", erklärt Christian Epp, Mitarbeiter von Streckendesigner Hermann Tilke, gegenüber 'Formula1.com'.


Computeranimation des Mexiko-Grand-Prix

Anders als beim bisher letzten Besuch der Formel 1 vor über 23 Jahren befindet sich das Autodromo Hermanos Rodriguez nun nicht mehr am Rand von Mexiko-Stadt, sondern inmitten der stetig wachsenden Metropole. Der Magdalena-Mixhuca-Park, in dem sich die Rennstrecke befindet, ist ein öffentlicher Park, der "Woche für Woche von zehntausenden Leuten für Freizeitaktivitäten genutzt wird", wie Epp anmerkt.

Es gilt, das öffentliche Leben durch die Umbauarbeiten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Neben der Veränderung einiger Kurvenradien wird die gesamte Rennstrecke für das Formel-1-Comeback neu asphaltiert. Die alte Boxenanlage wurde bereits abgerissen und derzeit durch neue Gebäude, in denen sich nicht nur die Boxen, sondern auch das Media-Center und des Medical-Center befinden, ersetzt. Der Abriss und Neubau wurde unter anderem deshalb notwendig, weil die Start/Ziel-Gerade im Vergleich zu früher 15 Meter weiter rechts liegen wird.

Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt

Die Start/Ziel-Gerade liegt nach dem Umbau 15 Meter weiter rechts als vorher Zoom

Am 1. August - drei Monate vor dem Renntermin - steht die Streckeninspektion durch die FIA auf dem Plan. Bis dahin sollen laut Epp 90 Prozent der Arbeiten abgeschlossen sein. Anschließend will man sich nur noch mit Detailarbeiten wie etwa dem Aufstellen von Reifenstapeln oder dem Lackieren der Randsteine befassen.