GP Mexiko
Mexiko-Samstag in der Analyse: Sainz-Pole und Pleite für Piastri und Perez
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Sainz holt sich die Pole +++ Piastri ärgert sich über "dummen Fehler" +++ Perez erlebt nächstes Debakel beim Heimrennen +++
Feierabend
In Mexiko ist inzwischen auch schon der Abend angebrochen, und damit machen wir unseren Ticker erst einmal zu. Später melden wir uns dann wie gewohnt mit einer neuen Ausgabe zum "Raceday" zurück.
Rennstart ist am Abend um 21:00 Uhr MEZ und für euch geht es nachher wie versprochen auch noch weiter mit der großen Videoanalyse zum Qualifying auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich um 03:30 Uhr bei euch. Vergesst die Zeitumstellung gleich nicht und bis dann!
Gemischte Gefühle bei Alpine
"Heute war ein harter Tag", berichtet Ocon, für den als Vorletzter bereits in Q1 Feierabend war. "Wir hatten sowohl im 3. Freien Training als auch im Qualifying zu kämpfen, was nach einem positiveren Tag gestern frustrierend ist", ärgert er sich.
"Es gab eindeutig etwas, das im Qualifying nicht geklappt hat. Wir müssen mit dem Team eine Nachbesprechung durchführen, um zu verstehen, was passiert ist und was wir beim nächsten Mal besser machen können", so Ocon.
"Es war ein großartiges Qualifying für uns", sagt dagegen Teamkollege Gasly, der guter Achter wurde. Für den Franzosen war es nach P7 in Austin bereits der zweite Q3-Einzug in Serie.
Ein Selbstläufer war das allerdings nicht, denn: "Wir haben zwischen dem 3. Freien Training und dem Qualifying viele Änderungen vorgenommen, denn wir waren [in FT3] die Letzten in der Zeitenliste, hatten mit dem Auto zu kämpfen und hatten generell zu wenig Grip."
Im Qualifying lief es dann viel besser.
Kostete Tsunodas Crash Lawson Q3?
Der Japaner brachte sich mit seinem Abflug nicht nur selbst um die Chance auf Q3. Auch sein Teamkollege hätte zumindest laut eigener Aussage eine gute Chance gehabt, es heute in die Top 10 zu schaffen.
"Ich denke, wir hatten am ganzen Wochenende ein schnelles Auto", ärgert sich Lawson und erklärt, das Team hätte es "verdient" gehabt, mindestens ein Auto in Q3 zu bringen.
Er selbst sei vor der roten Flagge deutlich schneller als bei seiner Runde zuvor gewesen. "Ehrlich gesagt, selbst mit einem normalen Sektor zwei und drei hätte es reichen müssen", glaubt Lawson daher.
"Leider" sei das eben das Risiko, wenn man erst ganz am Ende fahre. Noch ist aber natürlich alles drin, denn mit P11 und P12 beim Start sind die Racing Bulls ja nicht so weit von den Punkten weg.
Sauber endlich wieder in Q2
Zum ersten Mal nach der Sommerpause hat es Sauber heute in Q2 geschafft. Nachdem Bottas und Zhou zuletzt fünfmal in Folge in Q1 ausgeschieden waren, kam heute zumindest der Finne in Q2.
"Ich habe gemischte Gefühle, wie der Tag gelaufen ist. Das Positive ist, dass wir es ins Q2 geschafft haben", so Bottas nach P15. "Ich denke jedoch, dass wir sogar mehr als P15 hätten erreichen können", ärgert er sich etwas.
"Wir hatten Pech mit der roten Flagge in Q2. Ich war auf einer guten Runde, und ich war im letzten Sektor, kurz vor dem Ziel, als die rote Flagge kam. Ich denke, mit dieser Runde wären wir ziemlich nah an den Top 10 dran gewesen", so Bottas.
Teamkollege Zhou dagegen wurde bereits zum dritten Mal in Folge Letzter im Qualifying und erklärt, dass es "enttäuschend" gewesen sei. Er habe einfach keinen Grip gehabt.
Alonso: Q3 wäre drin gewesen
P13 und P14 sind für Aston Martin natürlich kein Erfolg, doch der Spanier betont: "Wir haben fast das ganze Wochenende mit der Performance gekämpft, aber im Qualifying fühlte sich das Auto viel besser an als im Freien Training und ich war viel zufriedener."
"Wir haben uns entschieden, in Q1 drei Reifensätze zu verwenden, und wir kamen durch. In Q2 fuhr ich eine gute Runde, kurz bevor die rote Flagge die Session beendete. Ich denke, wir hätten es in Q3 schaffen können, wenn wir die Runde hätten beenden können."
"Ich erwarte morgen keine Wunder, aber ich bin bereit zu kämpfen und meinen 400. Grand Prix zu genießen", so der Spanier.
Teamkollege Stroll wurde ebenfalls von der roten Flagge eingebremst, gesteht aber, dass es mit Q3 für ihn so oder so schwierig geworden wäre.
Pirelli rechnet mit einem Stopp
Sollte es morgen kein Safety-Car geben, dann werden die meisten Fahrer wohl mit nur einem Boxenstopp durchfahren. Mario Isola von Pirelli erklärt: "Was die Strategie betrifft, so ist dies im Allgemeinen ein Rennen, bei dem die Einstoppvariante am schnellsten ist."
"An den letzten vergangenen Tagen haben wir festgestellt, dass das Graining deutlich geringer ist als in der Vergangenheit, was den Einstopper noch mehr begünstigt", so der Italiener.
Vermutlich werden dabei die Mischungen Medium und Hard zum Einsatz kommen, doch auch den Soft könne man nicht ganz ausschließen, so Isola, der erklärt: "Es könnte als Option entweder zu Beginn oder gegen Ende ins Spiel kommen, gepaart mit dem Hard."
Sainz: Werde beim Start nicht zurückstecken
Der Spanier wird gefragt, ob er beim Start versuchen werde, sich nicht ins Duell zwischen Norris und Verstappen einzumischen? "Nein, ehrlich gesagt werde ich am Anfang alles tun, um auf Platz 1 zu bleiben", stellt er klar.
Denn in Mexiko sei es unter anderem wegen der Kühlung "wirklich wichtig", freie Fahrt zu haben. "Ich werde also alles tun, was ich kann [um vorne zu bleiben]", kündigt Sainz an.
Leicht wird es aber nicht, die Führung bis zur ersten Kurve zu verteidigen. Das hänge letztendlich jedoch auch davon ab, "wie gut meine Rivalen starten", betont er.
"Ich werde meinem Instinkt vertrauen und natürlich die Absicht haben, aus dieser [ersten] Kurve auf jeden Fall auf Platz 1 herauszukommen", so Sainz.
Albon: Hätten "Best of the Rest" sein können
Q3 sei heute "eine schöne Überraschung" gewesen, so der Williams-Pilot, der aber auch gesteht: "Ich denke, wir hätten auf P7 sein können. Ich habe im letzten Sektor etwas 'dirty Air' von den Mercedes bekommen."
Das war womöglich genau die Zeit, die am Ende fehlte, um "Best of the Rest" zu werden. "Aber wir sind immer noch in einer guten Position für morgen, und ich bin froh, dass ich P9 für das Team und die Mechaniker, die wirklich hart gearbeitet haben, um das Auto zu reparieren, erreichen konnte", so Albon.
Teamkollege Colapinto hatte dagegen "ein sehr schwieriges Qualifying" und erklärt: "Leider sieht es so aus, als ob wir mit der Set-up-Änderung, die wir nach FT3 vorgenommen haben, in die falsche Richtung gegangen sind."
"Wir müssen versuchen, uns morgen zu erholen, aber das wird schwierig, da die Balance des Autos im Moment nicht stimmt. Wir werden versuchen, die Probleme zu verstehen und zu sehen, was wir mit den verfügbaren Werkzeugen tun können, um sie zu beheben", so der Argentinier.
Norris: Start die beste Chance
Der Brite weiß, dass der Start morgen seine beste Chance sein wird, nach vorne zu kommen. "Ich denke, dass wir in Kurve 1 in der ersten Runde die beste Gelegenheit haben werden. Aber Ferrari macht es im Moment einfach gut", betont er bei Sky.
Zu seinem Qualifying sagt er: "Ich hatte Mühe, in den letzten beiden Runden viel mehr aus dem Auto herauszuholen. Ich habe es in Q3 in der ersten Runde versucht, aber es hat offensichtlich nicht funktioniert."
"Also musste ich im zweiten Run einfach viel mehr unter dem Limit fahren", erklärt er und betont: "Ich denke, wir hatten das ganze Wochenende über nicht die Pace des Ferrari. Vielleicht hätten wir Max schnappen können."
"Aber er fuhr eine gute Runde und meine war nicht so sauber, wie ich es vielleicht gerne gehabt hätte", so Norris, der aber trotzdem "happy" über P3 sei.
Leclerc: Fühle mich einfach nicht wohl
Der Monegasse ist "enttäuscht" nach P4, betont aber auch, dass er "nicht überrascht" sei, denn: "Ich hatte zu kämpfen und fühlte mich seit FT2 nicht wohl mit dem Auto." Die Runde in Q3 sei dann gar nicht so schlecht gewesen.
Aber in Kurve 10 habe er das Auto und damit viel Zeit verloren. "Ich musste diese Risiken eingehen, weil ich einfach nicht das nötige Tempo hatte", betont er und erklärt: "P4 ist nicht so schlecht, aber natürlich könnte es besser sein."
"Das Einzige, was mich optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass ich gestern in den Rennsimulationen der Schnellste war", so Leclerc. Schauen wir also mal, was im Rennen von P4 aus noch geht.
Und ein Platz in der zweiten Reihe ist in Mexiko ja bekanntlich auch nicht so verkehrt.
Russell: Mehr war ohne Update nicht drin
Der Brite ist mit P5 zufrieden und erklärt: "Heute war ein wirklich, wirklich guter Tag. Ein Zehntel von P3 entfernt zu sein, mit einem Unterboden, den wir schon vor 14 Rennen in Miami hatten. Ich glaube nicht, dass wir viel mehr hätten erreichen können."
Teamkollege Hamilton hatte zwar das Update, landete aber eine Position hinter Russell. Er berichtet: "FT3 fühlte sich anständig an. Ich hatte das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Ich habe beschlossen, keine Änderungen vorzunehmen."
"Dann gingen wir ins Qualifying und ich hatte kein Heck", wundert er sich und erklärt, dass das "sehr seltsam" sei. Das Auto habe sich ganz anders als in FT3 angefühlt.
Im Hinblick auf das Rennen ist er auch nicht übermäßig optimistisch. "Ich denke nicht, dass wir mit den Jungs vor uns mithalten können. Sie sind einfach zu schnell", so Hamilton.
Tsunoda: "War ein unnötiger Crash"
Weil wir gerade bei der roten Flagge sind: Tsunoda berichtet, dass sein Crash in Kurve 12 "sehr seltsam" gewesen sei. Er betont: "Ich habe dort nicht wirklich hart gepusht, und das ganze Wochenende über hatte ich in dieser Kurve keine einzige Runde, in der die Vorderreifen blockiert haben."
Daher sei er davon "überrascht" worden. "Es ist sehr schade, dass ich diese Gelegenheit nicht nutzen konnte", ärgert sich der Japaner, der Q3 als Elfter durch seinen Crash knapp verpasste. Es sei "sehr enttäuschend", gesteht er.
Jetzt müsse man sich zudem ansehen, wie schwer das Auto beschädigt sei. Denn im schlimmsten Fall droht ihm sogar ein Start aus der Boxengasse. Helmut Marko erklärt bei Sky auf jeden Fall: "Es war ein unnötiger Crash, würde ich sagen."
Hülkenberg: Fast von roter Flagge erwischt
Der Deutsche hatte in Q2 riesiges Glück, dass er seine Runde noch vor der roten Flagge beenden konnte. "Als ich die Linie überquerte, blinkte es bereits orange, und eine Sekunde später kam die rote Flagge", berichtet er.
"Wir wollten eigentlich warten und später fahren, aber dann sagte ich: 'Nein, lasst uns fahren, Jungs.' [...] Und das war eine glückliche, gute Entscheidung. Sonst hätten wir die rote Flagge bekommen", so Hülkenberg.
So schaffte er es in Q3, wurde dort dann aber Zehnter und Letzter. "Es hat nicht so gut geklappt", zuckt er die Schultern und gesteht, dass er schon das ganze Wochenende Schwierigkeiten hat.
"Ich kämpfe damit, einen guten Rhythmus zu finden, und man muss eine gute Verbindung zum Auto bekommen", erklärt er. Aber es hätte auch alles noch viel schlimmer kommen können ...
Verstappen: Hatte viel Druck im Qualifying
Der Weltmeister atmet nach P2 durch und erklärt: "Gestern bin ich kaum Runden gefahren. Wir hatten also eine Menge aufzuholen. FT3 war nicht sehr gut. Ich stand also schon unter großem Druck, ein gutes Qualifying zu fahren."
"Und dann wurde mir meine [erste Q3-]Rundenzeit weggenommen, was den Druck noch etwas erhöht hat. Aber ich bin sehr glücklich, in der ersten Reihe zu stehen. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass das möglich sein würde."
Auch Helmut Marko lobt im ORF: "Er hat die Nerven bewahrt und das Auto ist in die richtige Richtung gegangen. [...] Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet und der zweite Platz ist sehr, sehr gut."
Norris: Startplatz drei ein Vorteil?
Wir haben ja schon über die Situation beim Start gesprochen. P3 könnte vielleicht sogar die beste Ausgangslage sein, sofern man von dort aus einen guten Start und einen Windschatten vor sich erwischt.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum Norris "ziemlich zufrieden" mit P3 ist. Er erklärt: "Ich habe das Gefühl, dass ich das Auto recht schnell ans Limit gebracht habe, was uns gut aussehen ließ."
"Aber in den letzten beiden Runden hatte ich Mühe, mehr herauszuholen", so Norris, der sich in Q3 nur noch minimal verbessern konnte. "Carlos und Max sind gute Runden gefahren", lobt er.
Im Hinblick auf das Rennen ergänzt der Brite: "Keiner von uns hat mit den Reifen, die wir morgen fahren werden, richtige Longruns gemacht, also gibt es für uns alle Fragezeichen."
Er hofft aber, dass McLaren "in einer guten Position" ist.
Perez: Probleme beim Bremsen
Der Mexikaner schied ebenfalls bereits in Q1 aus und erlebte ausgerechnet beim Heimrennen das nächste Debakel. "Ich hatte ziemliche Probleme mit dem Bremsen", berichtet der Lokalmatador.
Er verrät, dass er dieses Problem bereits seit drei Rennen habe. "Das ist etwas, das wir in den Daten sehen können, aber wir sind im Moment nicht in der Lage, es zu beheben", erklärt Perez.
"Es ist vor allem auf der Geraden, dass ich das Auto nicht stoppen kann. Ich rutsche einfach zu viel und da es hier nur um Oberflächenempfindlichkeit geht, macht es das viel schwieriger", so Perez.
Er weiß, dass es im Rennen nun "hart" werden wird. "Es ist natürlich sehr enttäuschend. Wenn es einen Grand Prix gibt, bei dem ich wirklich gut abschneiden möchte, dann ist es dieser", gesteht er.
Doch morgen braucht er wohl ein kleines Wunder.
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