Merhi parallel in der Formel Renault unterwegs?
Merhi erkennt erste Fortschritte an seinem Manor-Marussia - Um das Fahren an der Spitze nicht zu verlernen, plant er bereits mit der Formel Renault
(Motorsport-Total.com) - Auch bei den Schlusslichtern handelt es sich um Piloten und Teams, die konkurrenzfähig sein wollen. Das gilt auch für Roberto Merhi, der es schaffte, seinen Manor-Marussia bei der Qualifikation zum Großen Preis von China 2015 innerhalb der 107-Prozent-Regel zu platzieren. Wermutstropfen: Auf seinen Teamkollegen Will Stevens fehlten ihm in seiner besten Runde acht Zehntel. Ein Teil des Rückstands sei auf gebrauchte weiche Reifen zurückzuführen.

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Roberto Merhi hält sich für den Fall der Fälle alle Optionen offen Zoom
Um das Fahren an der Spitze nicht zu verlernen, überlegt der Spanier, in der laufenden Saison parallel zur Formel 1 ein weiteres Jahr in der Formel 3.5 Renault zu verbringen. "Im ersten Jahr ist es wichtig, so viel dazuzulernen, wie ich kann", sagt der ehemalige DTM-Pilot gegenüber 'Motorsport-Total.com' über das Hinterherfahren in der Königsklasse. Die Formel Renault sei dagegen "gut für das Nervenkostüm, weil ich dort versuche, an der Spitze zu fahren und Rennen zu gewinnen."
Zudem sei die Formel Renault für Strecken mit hohem Abtrieb eine gute Gelegenheit, sich körperlich fit zu halten: "In den Kurven muss man wirklich kräftig sein. Die Arme und der Nacken müssen in guter Verfassung sein. Mit wenig Abtrieb muss man nicht ganz so fit sein, denn da wird man geschont, da die Geschwindigkeiten in den Kurven sehr niedrig sind."
Ob Merhis Drive bei Marussia gesichert ist, darf trotz mehrerer Beteuerungen des Teams bezweifelt werden. Es ist gut möglich, dass er sich mit dem Einsatz in der Nachwuchsserie für weitere Aufgaben empfehlen will. Für ihn steht mit Blick auf die Meisterschaft fest: "Wenn ich teilnehme, muss ich gewinnen." Merhi wäre nicht der erste, der sich mit der Formel Renault parallel zur Formel 1 beschäftigt. Auch Daniel Ricciardo und Ex-Grand-Prix-Fahrer Jaime Alguersari gingen ähnliche Wege.
Nichtsdestotrotz wähnt der 23-Jährige sich und sein Team im Aufwind. China sei mit dem vorangegangenen Rennen in Malaysia nicht zu vergleichen: "Wir kamen mit vielen Mängeln am Auto nach Malaysia und das Auto allein zu fahren, war da für uns großartig. Aber offensichtlich war nicht alles so eingestellt, um mit dem Auto ans Limit zu gehen. Wir haben das Auto nur so zusammengebaut, dass wir damit ein Rennen überstehen. Und jetzt versuchen wir, das Auto so gut wie möglich einzustellen."
Auf die Frage, ob er sich eine Nummer zwischen zehn und 50 Prozent an den Manor-Marussia kleben würde, um zu beziffern, wie sehr sich dieser nach Sepang verbessert habe, sagt er: "Ich denke, 30 Prozent. Denn in Malaysia waren wir (im Qualifying; Anm. d. Red.) in der Region 107,7 Prozent. Man muss sich jetzt Q1 anschauen, denn in Q3 haben die Mercedes spezielle Motor-Mappings und weiche Reifen auf den Wagen. Wir hatten vier oder fünf Sekunden Rückstand, damit haben wir etwa zwei Prozent gewonnen."

