Mercedes: "Wir waren zu langsam"

(Motorsport-Total.com/Sky) - Verkehrte Welt bei Mercedes: Während Nico Rosberg in Barcelona mit seinem W01-Auto haderte, kam Michael Schumacher erstmals in dieser Saison richtig gut zurecht. Der 41-Jährige raste in Spanien auf den vierten Rang, wohingegen Rosberg nicht über Position 13 hinauskam. Doch Norbert Haug und Ross Brawn mussten beim Europaauftakt erkennen: Mercedes ist noch nicht schnell genug.

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Michael Schumacher setzte sich gegen einige Rivalen durch und wurde Vierter

Dies bestätigt Mercedes-Sportchef Haug nach dem fünften Rennen des Jahres: "Insgesamt gibt es keine Diskussion: Wir waren zu langsam", hält der Deutsche fest. "Von der reinen Leistung her war das bisher das schwächste Ergebnis. Wir haben schon besser ausgesehen. Aber das, was Michael daraus gemacht hat, war große Klasse. Ich denke, wir haben eine gute Fahrt von ihm gesehen."#w1#

"Mehr war heute nicht drin", findet Haug und fügt hinzu: "Sicherlich hat er diesen einen Platz geerbt. Es war jedenfalls große Klasse, den amtierenden Weltmeister und aktuellen WM-Führenden Jenson Button hinter sich zu halten. Die Zuschauer haben das sicherlich genossen. Das Positive ist, wir waren lange und oft im Bild. Negativ ist hingegen, dass wir nicht schnell genug waren", so der Sportchef.

"Michael hat allerdings gezeigt, was er kann", bringt es Haug auf den Punkt, um anschließend auf das Rennen von Rosberg zu sprechen zu kommen. "Nico wurde am Start abgedrängt und anschließend war sein Auto krumm", kommentiert der Mercedes-Sportchef das Abschneiden des Youngsters. "Nach dem Wechsel auf die weichen Reifen hat er aber noch sehr gute Rundenzeiten gefahren."

Nach Barcelona: Mercedes hat Nachholbedarf

"Nico war ebenfalls oft im Bild und hat auch gut überholt. Man hat gesehen, wie schwierig es ist, zu überholen - auch wenn man eigentlich 1,5 Sekunden schneller ist", sagt Haug im Hinblick auf das Duell zwischen Rosberg und Williams-Fahrer Nico Hülkenberg. "Immerhin: Nico ist unterm Strich noch 13. geworden. Für ihn war das allerdings gewiss ein Tag zum vergessen", hält Haug in Spanien fest.

"Nächste Woche haben wir aber schon wieder eine neue Chance. Wir müssen die Ruhe bewahren. Wir hatten in unserer langen Formel-1-Zeit seit 1995 den einen oder anderen Rückschlag, sind aber immer wieder zurückgekommen", sagt Haug und fügt hinzu: "Von der bloßen Geschwindigkeit her war das gar nichts. Es kann nicht sein, dass wir deutlich mehr als eine Sekunde langsamer sind."

"Daran müssen wir arbeiten und das werden wir schaffen. Die Stimmung im Team ist hervorragend. Man weiß, dass es bei so schwierigen Bedingungen trotzdem noch wertvoll ist, Vierter zu werden. Das Ergebnis ist sicherlich okay, nur die Geschwindigkeit eben nicht. Ich verspreche, dass wir schrittweise ganz klar nach vorne kommen werden", kündigt der Mercedes-Sportchef abschließend an.

Brawn ist begeistert von Schumacher

Teamchef Ross Brawn schließt sich an: "Wir werden auf jeden Fall alles genau analysieren und auswerten. Ich denke, die Modifizierungen sind ein Schritt nach vorne. Es kommt ja auch noch einiges. Man konnte jedenfalls auch sehen, dass viele Teams noch weiter zurückliegen als vorher", fasst der Brite seine Eindrücke vom Großen Preis auf dem Circuit de Catalunya zusammen.

"Mit Michaels Leistung bin ich natürlich sehr zufrieden. Das war ganz hervorragend. Er hat hier seine gesamte Erfahrung und seine ganze Entschlossenheit in die Waagschale geworfen", meint Brawn. "Es war ein durchaus spannendes Rennen. Schanghai war einfach nicht normal. Was wir hier gesehen haben, war die Leistung, die wir von Michael erwarten", gibt Haug nach dem Rennen zu Protokoll.

"Nico hatte Pech, als er sich schon zu Beginn des Rennens einen Schaden am Auto einfing. Für ihn lief es nicht so gut", so der Hobbyangler. "Insgesamt sind wir einfach nicht schnell genug. Wir müssen noch Geschwindigkeit finden." Am besten vor Monte Carlo, doch Brawn ist zuversichtlich: "Wir haben zwei gute Fahrer und ein prima Auto für diese Strecke. Vielleicht ist in Monaco etwas drin für uns."