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Mercedes ging freiwillig mit dem Benzindurchfluss herunter

Der neue Durchflussmengen-Sensor hat in Australien für viel Wirbel gesorgt - Mercedes senkte die Werte vor dem Qualifying freiwillig

(Motorsport-Total.com) - Schon nach dem ersten Grand Prix des neuen Jahres sorgte das neue Verbrauchslimit für Diskussionen, die noch länger anhalten werden. Daniel Ricciardo wurde der zweite Platz gestrichen, weil sein Renault-Triebwerk mehrmals zu viel Benzin verbraucht haben soll. Der Durchflussmengen-Sensor meldete der FIA, dass der Schnitt von 100 Kilogramm pro Stunde überschritten worden sei. Red Bull legte gegen die Disqualifikation Berufung ein, denn der Sensor lieferte nicht korrekte Daten. Laut den eigenen Red-Bull-Messungen wurde das Limit nicht überschritten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Mercedes senkte den Benzindurchfluss freiwillig ab Zoom

Der Durchflussmengen-Sensor sorgte schon bei den Testfahrten und auch nach den Freien Trainings für Diskussionen, denn es sollen bei mehreren Teams ungenaue Daten gemessen worden sein. Der Sensor an Ricciardos-Wagen wurde am Samstag nach dem dritten Training gewechselt, allerdings musste auf Weisung der FIA nach dem Qualifying der ursprüngliche Sensor wieder eingebaut werden. Im Rennen wurde Red Bull von der FIA angewiesen, dass die Verbrauchswerte zu hoch seien.

Allerdings senkte man die Werte nicht, sondern vertraute den eigenen Messungen. Rund um Mercedes gab es nach den Freien Trainings ebenfalls Gerüchte, dass zu hohe Verbrauchsspitzen erreicht wurden. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt bei 'Auto Bild motorsport' zu: "Wir sind freiwillig mit den Werten runtergegangen und haben dadurch ein paar Zehntel in der Qualifikation verschenkt." Red Bull hat als einziges Team die Werte des Sensoren, der ein Einheitsbauteil ist, ignoriert und sich an eigene Messungen gehalten.

Laut der Firma Gill Sensors, die den Durchflussmengen-Sensor herstellt und an alle Teams liefert, sollen 52 Prozent der Messungen um 0,1 Prozent ungenau sein. 92 Prozent der Messungen liegen bei einer Genauigkeit von 0,25 Prozent. Im technischen Reglement ist im Paragraph 5.4.1 festgelegt, dass nur 100 Kilogramm Kraftstoff pro Stunde verbraucht werden dürfen. Damit soll verhindert werden, dass im Qualifying nicht Unmengen an Sprit für eine Leistungssteigerung verwenden werden soll.

Allerdings war dieser Paragraph, der Anfang 2013 beschlossen wurde, nicht unumstritten. Laut Informationen von 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) hat diese Durchflussmengenbregrenzung dem Mercedes-Triebwerk eine seiner Stärken genommen. Das ist allerdings Schnee von gestern. Aktuell befassen sich die Teams mit dem Einheitssensor, dessen Daten die FIA für verlässlich hält. Wie im Falle von Red Bull spricht der Automobilweltverband anhand dieser Daten auch Strafen aus.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels wurde behauptet, Mercedes sei gegen die Benzindurchfluss-Begrenzung gewesen. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. "Mercedes unterstützt die Regelung der FIA zu 100 Prozent", teilt ein Mercedes-Sprecher hierzu mit. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.