Mercedes: Probleme sind schlecht, aber Probleme sind gut

Bei Mercedes grämt man sich ein wenig über die aufgetretenen Probleme beim zweiten Testtag in Bahrain, sieht aber auch positive Dinge dadurch eintreten

(Motorsport-Total.com) - Man weiß nicht so recht, wie man den heutigen Testtag bei Mercedes einschätzen soll: Einerseits zeugen Platz vier (+2,055 Sekunden) und 85 Runden von einem guten Testprogramm, andererseits löste der Silberpfeil von Nico Rosberg gleich zweimal eine Rote Flagge aus. Zunächst zeigte der Öldruck-Sensor falsche Daten an, was dem Team rund eine Stunde an Zeit kostete, dann gab es Probleme mit dem Wasserdruck und eine erneute Zwangspause.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Der Silberpfeil musste zweimal unfreiwillig an die Box geschleppt werden Zoom

Doch Nico Rosberg will das nicht überbewerten: "Das kommt davon, wenn man viele Runden dreht. Wenn man anfängt, so viele Runden zu fahren, dann fängt man natürlich auch an, die Probleme zu sehen", erklärt er. Doch noch weiß er nicht, ob er das gut finden soll oder nicht: "Probleme sind Probleme - wenn man auf der Strecke stehenbleibt, ist das niemals gut. Andererseits kann man sie so für das Rennen beheben. Daher ist das Stehenbleiben nicht unbedingt etwas Schlechtes."

Am Ende überwiegt beim Wiesbadener das Positive: "Wir haben wieder eine gute Anzahl Runden abspulen können, was zeigt, dass der erste Teil der Testfahrten in Sachen Zuverlässigkeit gut verläuft. Wir hatten ein paar kleinere Probleme, aber es ist wichtig herauszufinden, was noch nicht perfekt läuft. Wir müssen das Auto an das Limit bringen, um zu sehen, wie es unter allen Bedingungen funktioniert."

Auch ein paar kleine Änderungen am Fahrzeug ließen sich heute erkennen: So tritt der Auspuff zum Beispiel nun etwas anders aus als zuvor. Was das für die Performance heißt, vermag der Deutsche nicht zu sagen: "Wir wissen noch nicht, wo wir in Sachen Performance stehen, aber für mich persönlich war der heutige Tag großartig, weil ich mich zum ersten Mal in meinem neuen Auto zuhause gefühlt habe", ergänzt er. "Alle Einstellungen waren so, wie wir sie gerne hätten, und es ist nun einfacher, sich an die Knöpfe auf dem Lenkrad zu gewöhnen. Ich freue mich darauf, am Samstag wieder ins Auto steigen zu können."


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Sachir, Donnerstag


Doch zunächst muss Rosberg Teamkollege Lewis Hamilton den Platz im W05 überlassen. Paddy Lowe, Geschäftsführer Technik, hofft, dass bis dahin die Probleme in den Griff bekommen sind: "Unser Tag war im Vergleich zu den anderen leicht problembehaftet", gibt er zu. "Trotzdem konnten wir immer noch viele Kilometer abspulen. Wir haben mit dem Medium-Reifen herumexperimentiert und herausgefunden, dass er eine leichte Verbesserung zur härteren Mischung ist und mehr Konstanz besitzt."

"Wir arbeiten daran zu verstehen, was die diversen Probleme ausgelöst hat, die unseren Test mehrfach unterbrochen haben. Aber darum gehen wir ja testen: Es gibt uns eine Chance sie zu lösen, bevor die Rennen beginnen", so Lowe. Zudem gebe es auch abseits des eigenen Teams positive Nachrichten: "Es ist erfreulich, dass alle von Mercedes angetriebenen Fahrzeuge viele Kilometer fahren, was uns eine gute Basis verschafft, auf der wir aufbauen können."

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